Im Lauffeuer der Kritik an Microsofts striktem Rechtemanagementsystem für die Xbox One haben Spieler weltweit nun eine Twitter-Kampagne ins Leben gerufen, um Sony von ähnlichen Maßnahmen für die PlayStation 4 (PS4) abzuhalten. Die neue Xbox One setzt unter anderem zur Nutzung eine Internetverbindung voraus, Spiele sind mit einem Online-Kopierschutz und einem Region-Lock versehen und die Weitergabe von Gebrauchtspielen wird durch die Nutzeridentifikation reguliert. Außerdem soll Microsoft beim Verkauf eines Gebrauchtspiels sich selbst und die Herausgeber mitschneiden lassen - der GameStandard berichtete.
Über die Hashtags #PS4NoDRM und #PS4USEDGAMES bitten besorgte Konsumenten nun Sony, von derartigen Systemen abzusehen.
Ungewissheit
Während Sony nach der PlayStation 4-Vorstellung schnell klar machte, dass man die PS4 auch offline nützen können wird und wie gehabt auch Gebrauchtspiele unterstützt würden, wobei die Regelung den Herausgebern überlassen sei, ging der Konzern bisher nicht näher auf weitere Aspekte des digitalen Rechtemanagements ein. Gametrailers-Moderator Geoff Keighly brachte die Debatte nun erneut ins Rollen, in dem er meinte, dass es die Spiele-Publisher nicht erlauben werden, dass Gebrauchtspiele auf den Geräten unterschiedlich gehandhabt werden. Gematsu meldete wiederum, dass Sony für die PS4 tatsächlich ein ähnliches Gebrauchtspielverfahren wie Microsoft angedacht hatte. Aufgrund des negativen Feedbacks zu Microsofts System tenderie man mittlerweile jedoch dazu, darauf zu verzichten und nicht in den Second-Hand-Handel einzugreifen. Ein Eurogamer-Informant sieht einen anderen Grund dafür: Demnach könne und wolle sich Sony ein derart komplexes System nicht leisten.
Update: Chefetage hört zu
In Reaktion auf die Twitter-Kampagne gaben einige hochrangige PlayStation-Mitarbeiter mittlerweile ihre Begeisterung für die Initiative bekannt und versicherten, dass man auf die Fans hören werde. Wenngleich man noch nicht auf einzelne Kritikpunkte einging. "(Bin) gerührt von den leidenschaftlichen PlayStation-Fans und deren Willen, direkt mit uns zu sprechen", erklärt etwa SCEA-Produzent Nick Accordino über Twitter. "Seid euch gewiss, dass wir euch hören. <3" (zw. derStandard.at, 28.5.2013)