Herr Mag. Johann Gudenus möchte künftig bei einem eventuellen Spitalsaufenthalt nicht von einer philippinischstämmigen Krankenschwester den Thermometer appliziert bekommen; seine greisen Verwandten sollen nicht mehr von slowakischen oder rumänischen Frauen in 24-Stunden-Pflege betreut werden; er will keine Handwerker mit türkischem, polnischem oder exjugoslawischem Migrationshintergrund auf dem Schloss seiner Väter, oder wo er halt wohnt, beschäftigen. Er will nur "echte Österreicher" in den Berufen beschäftigen, in denen es immer weniger von ihnen gibt.

Denn, so der Chef der Wiener FPÖ, "solange 120.000 Wiener verzweifelt nach Arbeit suchen, müsste der Zuzug nicht nur gestoppt, es müssten vielmehr auch Ausländer wieder in ihre Heimatstaaten zurückgeführt werden".

Dass unter den "verzweifelt" Arbeit suchenden Wienern rein statistisch eine sehr beträchtliche Zahl an Menschen mit "Migrationshintergrund", aber österreichischer Staatsbürgerschaft sein muss, ignoriert der sehr rechts stehende Gudenus mit größter Wahrscheinlichkeit ganz bewusst. Dass er aber nicht weiß, dass für bestimmte Arbeiten einfach keine " Inländer" mehr zu finden sind, nimmt dem Magister Gudenus niemand ab. Dennoch will er Ausländer wieder "in ihre Heimatstaaten zurückführen".

Die rund 80.000 deutschen "Gastarbeiter" auch? (Hans Rauscher, DER STANDARD, 28.5.2013)