Wien - Die Fachschaftslisten (FLÖ) haben als einzige Liste vom indirekten Wahlrecht bei den Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) profitiert. Sie kamen diesmal mit 17 Prozent der Stimmen auf 17 Mandate - das entspricht 23 Prozent aller bisher vergebenen 75 Sitze in der ÖH-Bundesvertretung, dem österreichweiten Studentenparlament. Ansonsten hat das umstrittene Wahlrecht kaum zu Verzerrungen geführt.

Sonst kaum Verzerrungen

Die VP-nahe AktionsGemeinschaft (AG) erreichte mit 27 Prozent der Stimmen 21 Mandate (28 Prozent der vergebenen Sitze), die Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS) mit 16 Prozent der Stimmen elf Mandate (15 Prozent) und der Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) mit 17 Prozent der Stimmen zwölf Mandate (16 Prozent). Nicht so gut fuhren die Jungen Liberalen (JuLis), die mit rund sechs Prozent der Stimmen drei Mandate holten (vier Prozent der vergebenen Sitze). Die kleinen Fraktionen Ring Freiheitlicher Studenten (RFS), Unipiraten, Fraktion engagierter Studierender (FEST) und die beiden Kommunistischen StudentInnenverbände (KSV und KSV-LiLi) fuhren allesamt rund zwei Prozent der Stimmen ein und bekamen dafür je ein Mandat (je 1,5 Prozent der vergebenen Sitze).

Rückkehr zur Direktwahl?

Seit der ÖH-Wahl 2005 gilt für die ÖH-Wahl ein indirektes Wahlrecht: Wurde davor die Bundesvertretung (BV) einfach nach dem Verhältniswahlrecht bestimmt, werden seither die BV-Mandatare von den Universitäts- und Hochschul-Vertretungen der einzelnen Unis, Pädagogischen Hochschulen (PH) und Fachhochschulen (FH) entsendet. Zuletzt hatten sich alle großen Fraktionen mit Ausnahme der AG für eine Rückkehr zur Direktwahl ausgesprochen. (APA, 24.5.2013)