Bei der Haltestelle Annaberg bietet sich ein großartiger Blick auf den Ötscher.

Foto: Mostviertel Tourismus/weinfranz.at

Gesamtgehzeit 3¾ bzw. 4¾ Stunden, Höhendifferenz 500 bzw. 650 m. Kein Stützpunkt. ÖK25V Blatt 4204-Ost (Ötscher), Maßstab 1:25.000

Infos: Mostviertel Tourismus

Grafik: DER STANDARD

Eine Wanderung in der Mariazeller Gegend, ohne hie und da einen Blick zum Ötscher zu erhaschen, ist wie ein Wiener Schnitzel ohne Panier oder ein Gulasch ohne Saft. Zahlreiche Destinationen in der Region locken mit dem "schönsten Ötscherblick", wobei auffällt, dass ein Gipfel darunter nie aufscheint: der Hochstadelberg nämlich. Doch gerade dieser könnte im " Wettbewerb der Blickgaranten" eine Favoritenrolle spielen.

Vom Gipfel überschaut man die gesamte Ostflanke des Vaterbergs - so die Bedeutung des Namens Ötscher - von den obersten Zacken des Rauen Kammes bis in die tiefe Sohle des Erlaufbodens. Ergänzt wird diese prächtige Aussicht durch den Blick unter anderem auf Dürrenstein, Kräuterin, Hochschwab, Göller und Tonion.

Die Karten verzeichnen keinen Weg auf den Hochstadelberg, der jedoch aus dem Norden über einen mit Steinmandln gekennzeichneten Steig leicht zu erreichen ist. Wesentlich lohnender ist jedoch der Aufstieg von Reith her, weil dort schönere Aussichtsplätze sind. Allerdings erweist sich die Gipfelwiese als sehr steil und verlangt gute Kondition.

Die Route ist nur teilweise markiert, bei einiger Aufmerksamkeit allerdings nicht zu verfehlen. Die Bundesamtskarte sollte man aber mithaben, um keine unliebsamen Überraschungen zu erleben.

Die Wanderroute: Von der Haltestelle Annaberg der Mariazellerbahn in Reith geht es auf der grünen Markierung in einer halben Stunde bis zum Annakreuz. Darauf schwenkt man nach rechts auf die gelbe Markierung - Wegweiser Hochstadelberg -, um gleich wieder nach links auf die grüne Markierung zu wechseln. Bei einer Verflachung hält man sich rechts auf einen Fahrweg und gelangt auf diesem - eben und leicht bergab - in einer weiteren halben Stunde zur Bundesstraße B 28. Man quert diese und steigt dann auf einem Güterweg in zwei langen Serpentinen an. Nach einem idyllisch gelegenen Forsthaus geht es bis zum Waldrand und dann sehr steil und weglos über die Gipfelwiese zum höchsten Punkt des Hochstadelbergs. Gehzeit ab B 28 eine Stunde. Kehrt man auf der Anstiegsroute zurück, braucht man bis Reith etwa 1¾ Stunden.

Bei einer Runde steigt man auf einem guten, aber unmarkierten Steig - hie und da Steinmandln - über den nördlichen Rücken ab, hält sich bei der zweiten Forststraße, die anfangs blau markiert ist, links und folgt dieser bis zur Bundesstraße 28. Man quert diese und gelangt auf der gut und blau markierten Route, die nur wenig Ähnlichkeit mit einem Weg oder Pfad hat, nach Wastl am Wald. Gehzeit 1¼ Stunden. Ein Stück weiter auf der Straße Richtung Gösing, dann hält man sich rechts an die grüne Markierung, die durch die Klamm hinabführt. Unmittelbar nach der Gösinger Straße erreicht man die gelbe Markierung, auf der man bis fast zum Annakreuz wandert, um dann auf der Anstiegsroute nach Reith zu gelangen. Ab Wastl am Wald 1½ Stunden. (Bernd Orfer, DER STANDARD, Album, 25.5.2013)