Wirtschaft und die staatlichen Behörden werden künftig verstärkt im Bereich Sicherheit im Internet zusammenarbeiten. Als Teil der nationalen Strategie gegen Cyberkriminalität, die im März dieses Jahres im Ministerrat beschlossen wurde, werden sich Unternehmen in einem Cyber-Security-Forum des Kuratoriums Sicheres Österreich (KSÖ) austauschen, um gemeinsam aus Cyber-Attacken zu lernen. "Weder der Staat noch die Unternehmen können die Sicherheit digitaler Infrastruktur im Alleingang bewerkstelligen", sagte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (V) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien.

"Cyber-Angriffe, digitale Wirtschafts- und Industriespionage können enorme Schäden anrichten", sagte der Präsident der Industriellenvereinigung (IV), Georg Kapsch. 31 Prozent der österreichischen Unternehmen seien bereits einmal Opfer einer Cyber-Attacke gewesen, so Kapsch. Größere Unternehmen könnten sich einfacher schützen, da sie mehr finanzielle Ressourcen zur Verfügung haben, die Erkenntnisse aus dem Forum sollen daher möglichst breit zugänglich gemacht werden.

Analyse und Bewertung von Cyberereignissen

Zu den Aufgaben des Forums zählen die gemeinsame Analyse und Bewertung von Cyberereignissen, die Kooperation bei der Ereignisbewältigung und die Zusammenarbeit bei Übungen und Schulungen. Sechs Unternehmen bilden den Kern des Forums, darunter der Flughafen Wien, die Telekom Austria und das Bundesrechenzentrum. Ziel sei, dass sich bald möglichst viele Organisationen beteiligen.

"Bisher habe die Auseinandersetzung mit dem Thema vor allem auf technischer, also auf Expertenebene, stattgefunden, sagte KSÖ-Präsident Erwin Hameseder. "Jetzt müssen wir das Thema auf die Vorstands- und Managementebene heben." Mikl-Leitner plädierte für einen "ordnungspolitischen Rahmen, in dem so wenig wie möglich gesetzliche Regelungen und möglichst viel Selbstverpflichtung geschaffen wird". (APA, 23.5. 2013)