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... der 60er-Jahre nie gestört. Schließlich haben wir die merkwürdig hüpfenden weißen Männchen damals ja mit eigenen Augen gesehen - im Schwarz-Weiß-Fernseher, den die Eltern damals angeschafft hatten.

Und wollten Astronaut werden. Daher konnten uns dann in den 70ern ganze Bibliotheken, die das Apollo-Projekt als infame (militärische) Inszenierung von US-Regierung und deren -Geheimdiensten darstellten, nur wenig anhaben. Bis Sonntagnacht: Da wurde vom ORF die Dokumentation "Kubrick, Nixon und der Mann im Mond" ausgestrahlt. Dass der verehrte Stanley Kubrick für die Nasa gearbeitet und zum Beispiel Raumanzüge designt hat, dies ausgerechnet von seiner Witwe zu erfahren, das brachte uns erstmals ins Wanken. Endgültig verunsichert wurden wir aber dann, als die ganz "großen Namen" der US-Politik - Kissinger, Eagleburger, Rumsfeldt - auftauchten und wortreich darlegten, was US-Präsident Richard Nixon alles an Täuschung plante.

Alles ein Fake? Die Mondlandung nur Fantasie? Regisseur Karel William erlöste uns im Nachspann mit feinem Humor. Sein Film ist eine perfekt inszenierte Als-ob-Doku, die Originalzitate so zusammenschnipselt, dass man glauben muss, es ginge um die Mondfahrt. In Zeiten von Irak-Dossiers eine gute Botschaft: Traut euren Augen nicht, glaubt nicht alles, was Regierungen behaupten, schon gar nicht, wenn es im Fernsehen läuft. (tom/DER STANDARD; Printausgabe, 22.7.2003)