Keine Schuldnerin, sondern eine gewitzte Nachwuchsdetektivin: "Schulden G.m.b.H.". 

Foto: Stadtkino

"Die Hälfte der Österreicher ist privat verschuldet." So steht es am Anfang von Eva Eckerts Dokumentarfilm "Schulden G.m.b.H." geschrieben, der in der Folge darangeht, die mit Eintreibung, Verwaltung und Verringerung von Geldschulden befassten Geschäftszweige und Institutionen zu beleuchten.

Die Vorgangsweise ist grob systematisch, der Film verzichtet auf Individualisierung in Form von Betroffenen-Fallgeschichten und wendet sich dem (Infra-)Strukturellen zu: Vom Pfändungsversuch eines Gerichtsvollziehers gelangt man zum Inkassobüro und zur Schuldnerberatung. Man begegnet Detektiven bei der verdeckten Infobeschaffung, Möbelpackern bei einer Delogierung oder Mitarbeitern der Wohnungslosenhilfe.

Das Konzept, dazwischen mit Muzak unterlegten, exemplarischen Schriftverkehr oder menschenleere Zonen des Konsums zu montieren, wirkt dagegen nicht ganz so überzeugend.

Liebende und ihre Verfehlungen
Die weiteren Kinostarts der Woche

Eine zurückhaltende Liebesgeschichte von zwei einsamen Bewohnern von Buenos Aires, die einander stets verfehlen, erzählt Gustavo Taretto in "Medianeras".

Außerdem starten: Calin Peter Netzers rumänisches Familien- und Gesellschaftsdrama "Mutter & Sohn"/"Pozitia copilului" und Marcin Wronas "The Christening"/"Chrzest" über einen jungen, delinquenten Vater in Polen.

Weiters Peter Kerns Vorstadtmelo "Diamantenfieber oder Kauf dir lieber einen bunten Luftballon" und der sechste, starbesetzte Teil der Auto-Actionserie "Fast & Furious" (Regie: Justin Lin) sowie der deutsche Kinderfilm "Das Märchen von der Prinzessin, die unbedingt in einem Märchen vorkommen wollte" und eine Wiederaufführung der quietschbunt-zotteligen "Monster AG". (Isabella Reicher, DER STANDARD, 23.5.2013)