Wien - Nachdem der Verkauf der verstaatlichten Kommunalkredit Austria (KA) gescheitert ist, rechnet die Ratingagentur Moody's mit der baldigen Abwicklung der Bank und hat ihre Kreditwürdigkeit herabgestuft. Die Tatsache, dass die Republik Österreich sämtliche Bemühungen eingestellt habe, ihren Anteil an der Kommunalkredit Austria zu reduzieren und die Bank angewiesen habe, keine neuen Kredite zu vergeben, "impliziert nach unserer Ansicht die unmittelbar bevorstehende ordentliche Abwicklung der KA", heißt es in der Begründung.

Moody's hat das Rating für vorrangige unbesicherte Verbindlichkeiten (Senior Unsecured Debt) der Kommunalkredit Austria mit Baa3 bestätigt, gleichzeitig aber das allgemeine Kreditrating (Baseline Credit Assessment, BCA) von caa1 auf caa3 gesenkt. Die Finanzkraft der Bank (BFSR) wird mit "E" bewertet, liegt also am unteren Ende der Skala.

Das Rating für die lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten sowie das Einlagenrating der Kommunalkredit hat Moody's mit Baa3/P-3 bestätigt. Die Ratingagentur geht davon aus, dass die österreichische Regierung die Bank "in dem Ausmaß unterstützen wird, wie es für die Gewährleistung eines ordentlichen Abwicklungsprozesses erforderlich ist".

Ende mit Schrecken

Die ordentliche Abwicklung der Bank - wobei vorrangige Anleihen und Einlagen nicht am Verlust beteiligt werden - könnte wirtschaftlich gesehen günstiger sein als andere Lösungen, die die Anleger weniger schützen, so die Moody's-Experten. Moody's schließt zwar nicht aus, dass die Kommunalkredit Austria finanzielle Unterstützung brauchen könnte - am wahrscheinlichsten sei jedoch eine Abwicklung ohne zusätzlichen Kapitalbedarf.

Die Infrastrukturfinanzierungsbank Kommunalkredit Austria betreibt kein Privatkundengeschäft. Ende 2012 wies sie Einlagen von institutionellen Kunden (Versicherungen, Pensionskassen, öffentlichkeitsnahe Unternehmen, KAGs) von 1,6 Mrd. Euro aus. (APA, 22.5.2013)