Beirut/Damaskus - Der Syrien-Konflikt dehnt sich immer stärker auf das Nachbarland Libanon aus. Bei schweren Ausschreitungen zwischen Unterstützern und Gegnern von Syriens Staatschef Bashar al-Assad in der nordlibanesischen Stadt Tripoli wurden am Dienstag mindestens vier Menschen getötet und 35 weitere verletzt, wie die libanesischen Sicherheitskräfte mitteilten. Die Armee entsandte Soldaten, um die Gewalt zu stoppen.

Ausweitung des Konflikts

In Tripoli gibt es seit einem Jahr immer wieder blutige Zusammenstöße zwischen Bewohnern verschiedener Stadtviertel und Religionsrichtungen. Unter den Toten vom Dienstag waren den Angaben zufolge zwei Männer aus dem sunnitischen Viertel Bab al-Tebaneh, dessen Bewohner die Aufständischen in Syrien unterstützen. Zudem wurden ein Mann aus einem weiteren sunnitischen Stadtteil getötet sowie ein Bewohner des Viertels Jabal Mohsen, in dem Alawiten leben. Dieser Abspaltung des schiitischen Islam gehört auch Assad an.

Zuletzt hatte auch das Eingreifen der Hisbollah-Miliz aus Libanon aufseiten der Assad-Truppen in Syrien die Befürchtungen über eine Ausweitung zu einem regionalen Konflikt geschürt. US-Präsident Barack Obama äußerte am Montag in einem Telefonat mit dem libanesischen Staatschef Michel Suleiman seine Besorgnis über die Einmischung der Schiiten-Miliz in den syrischen Bürgerkrieg. (APA, 22.5.2013)