Wien - FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache steht voll und ganz hinter den vom politischen Gegner kritisierten Passagen aus dem Handbuch für Freiheitliche Funktionäre. In einer Pressekonferenz am Dienstag verteidigte er etwa den Begriff "Minus-Zuwanderung", wenn es darum gehen, langzeitarbeitslose oder straffällig gewordene Einwanderer wieder aus dem Land zu weisen. "Wir sind die einzigen, die das abstellen werden", gab Strache Wahlkampftöne zum Besten.

"Schonungslos Realitäten"

Kein Verständnis brachte Strache für den nach Bekanntwerden der Passagen aufgekommenen Wirbel auf. Die Passagen stammten aus dem bereits 2011 erschienenen Handbuch, das nun überarbeitet wird. Die FPÖ würde darin lediglich "schonungslos Realitäten und Wahrheiten" aufzeigen. Auch etwa jene über angeblich durch Zuwanderer eingeschleppte Krankheiten, wobei man lediglich einen Schweizer Autor zitiert habe. Den anderen Partei, welche die freiheitlichen Standpunkt massiv kritisiert hatten, warf Strache vor, sich als "Schutzpatron der Kriminellen" aufzuspielen.

Kogler kritisiert "Ewiggestrige"

Wenig verwundert kommentieren die Grünen jene FPÖ-Broschüre, in der sich die Freiheitlichen wieder einmal polemisch dem Ausländer-Thema widmen. Parteivize Werner Kogler sprach in einer Pressekonferenz Dienstagvormittag von Tönen "unmittelbar aus der braunen Gruft". Bei der FPÖ seien es unverändert die "ewig Gestrigen", die vorne sein wollten. Daher müsse man die Freiheitlichen von allen Ämtern fernhalten. (APA, 21.5.2013)