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Immer mehr Menschen erkranken an Diabetes, immer weniger sind von Nierenschäden betroffen.

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Foto: Prof. Anton Luger

Während die Zahl der Diabetiker in Österreich steigt - derzeit sind etwa 600.000 Personen betroffen - hat die Zahl der Patienten mit Nierenschäden als Folge von Diabetes in den letzten Jahren kontinuierlich abgenommen.

Dies geht aus dem seit 47 Jahren existierenden Österreichischen Dialyse- und Transplantationsregister eindrucksvoll hervor. In diesem Register sind sämtliche Patienten des Landes mit terminaler Niereninsuffizienz, also im Stadium, in dem eine Nierenersatztherapie erforderlich wird, erfasst.

Terminale Niereninsuffizienz vor allem bei Typ-2-Diabetikern

Von 2000 bis 2006 betrug der Anteil der Diabetiker an den Patienten, die das Stadium der terminalen Niereninsuffizienz erreichten, etwa 33 Prozent. "Damit war der Anteil von Patienten mit Diabetes, die das Stadium der terminalen Niereninsuffizienz erreicht haben, vor allen anderen primären Ursachen für Nierenschädigungen am höchsten.

In den folgenden Jahren sank die Zahl erheblich und betrug 2011 27 Prozent", erklärt Anton Luger, Leiter der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel an der Medizinischen Universität Wien. Dabei entfiel der weitaus größere Anteil davon auf Typ-2-Diabetiker (24 Prozent), Typ-1-Diabetiker repräsentierten drei Prozent.

Weniger Nierenersatztherapien - geringere Kosten

Die Abnahme der Zahl der Diabetiker, die eine terminale Niereninsuffizienz entwickeln, zeigt die Erfolge der Diabetestherapie in den letzten Jahren. Sie beruht auf einer konsequenten und umfassenden Behandlung von Diabetikern und den Begleiterkrankungen des Diabetes, wie Bluthochdruck und erhöhten Blutfettwerten. Eine gute Stoffwechseleinstellung und Lebensstil-Modifikation wirken sich deutlich positiv auf die Prognose aus.

Diabetologen tragen wesentlich zu einer verbesserten Lebensqualität der ihnen anvertrauten Patienten bei, aber auch in einem erheblichen Ausmaß zu einer Reduktion der enormen Kosten, die eine Nierenersatztherapie verursacht. Vor diesem Hintergrund wäre es von Seiten des Gesundheitssystems auch wichtig, Patienten den Zugang zu neu entwickelten Therapien zu erleichtern, so die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG). (red, derStandard.at, 21.5.2013)