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Zivko Budimir, Präsident.

Foto: Reuters

Sarajevo - Der vor knapp einem Monat wegen Korruptionsverdachts festgenommene Präsident der bosniakisch-kroatischen Föderation in  Bosnien-Herzegowina, Zivko Budimir, lehnt einen Rücktritt ab. Das berichteten örtliche Medien am Samstag unter Berufung auf Budimirs Anwalt Ragib Hadzic. Budimir befindet sich gegenwärtig in Untersuchungshaft. Er sei unschuldig und ein Rücktritt käme einem Eingeständnis seiner Schuld gleich, begründete der Anwalt die Position. Das Parlament hatte Budimir aufgefordert, sein Amt niederzulegen. Ihm wird vorgeworfen, gegen Geld zahlreiche Kriminelle begnadigt zu haben.

Das durch den Dauerstreit zwischen Bosniaken, Kroaten und Serben blockierte politische Leben in Bosnien ist durch die Inhaftierung des Regierungschefs völlig zum Erliegen gekommen. Die Regierung ist praktisch lahmgelegt. Bosnien besteht seit dem Bürgerkrieg (1992-1995) aus zwei fast völlig selbstständigen Teilen. Neben der von Bosniaken und Kroaten kontrollierten Landeshälfte gibt es noch die Serbenrepublik (Republika Srpska). Die rund eine Million Serben im Land, die etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung stellen, drohen seit langem mit ihrer Abspaltung. (APA, 18.5.2013)