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Angesichts verspäteter oder ausbleibender Updates fühlen sich viele Besitzer von Android-Geräten von den Herstellern im Regen stehen gelassen.

Einmal mehr wagt sich Google an einen oft diskutierten Brennpunkt des Android-Betriebssystems: Die Updates.

Langes Warten auf Updates

Nicht selten wird ein Smartphone oder Tablet veröffentlicht und in Sachen Aktualisierungen schnell wieder fallen gelassen. Wie die c't erhoben hat, ist HTC der schnellste unter den bekannteren Herstellern. Die Taiwaner liefern eine neue Android-Version für ihre Geräte im Schnitt rund ein halbes Jahr nach ihrem Erscheinen aus. Samsung bewegt sich mit knapp acht Monaten im Mittelfeld, besonders behäbig unterwegs ist LG, wo es beinahe ein Jahr lang dauert.

Dass sich Googles "Nexus"-Gerätereihe nicht nur aufgrund der günstigen Preise hoher Beliebtheit erfreut, ist somit nicht verwunderlich - erhalten die Tablets und Smartphones ihre Updates doch stets zeitnah direkt aus Mountain View.

Schichten sollen Verbesserungen bringen

Auch die Telekommunikationsbetreiber spielen bei den Verzögerungen eine Rolle, aber zumindest den Herstellern will Google in Zukunft die Entwicklung von Updates erleichtern. Der Schlüssel zu den Verbesserungen soll ein Schichtsystem sein. Eine stärkere Trennung der technischen Ebenen des Systems soll die Anpassung an verschiedene Hardware erleichtern und auch die Übernahme von proprietären Elementen – wie Hersteller-eigenen Oberflächen – in neue Versionen erleichtern.

Google steigt nicht vom Gaspedal

Gleichzeitig will Google das eigene Tempo bei der Weiterentwicklung von Android nicht drosseln. Chefentwickler David Burke sieht die Software laut einer von CNet zitierten Aussage auf der Google I/O noch als "Baby" mit reichlich Potenzial für Innovationen an – und eröffnet zudem Spekulationen, dass das Betriebssystem künftig in Sachen Kamerafunktionen deutlich erweitert werden könnte.

Mehr Effizienz gefragt

Generell soll Android effizienter programmiert werden, denn die Updateproblematik hat noch andere Facetten. In den Schwellenländern boomen günstige Smartphones mit relativ schwacher Hardware. Während auch aktuelle Ausgaben des Betriebssystems relativ sparsam sind, werden Apps aber immer reichhaltiger und aufwendiger – was die Hersteller mit einer älteren Android-Version kompensieren.

"Gingerbread" immer noch am weitesten verbreitet

Dem Fragmentierungsproblem sind sich die Google-Entwickler durchaus bewusst, stellt es doch auch eine Hürde für jene Menschen dar, die neue Apps für die Plattform schreiben. Laut aktuellen Zahlen des Android Developer Dashboard ist die in die Jahre gekommene Version 2.3 "Gingerbread" immer noch die am weitesten verbreitete. Und es ist noch nicht lange her, da lief sie noch auf jedem zweiten Gerät, das sich bei den Servern des Internetriesen meldete.

Diese Tendenz ist nunmehr rückläufig und die Android-Versionen der vierten Generation (4.0 "Ice-cream Sandwich" und 4.1/4.2 "Jelly Bean") stellen mittlerweile die Mehrheit. Mit Version 4.3 soll laut Gerüchteküche schon bald die nächste Iteration das Licht der Welt erblicken. (red, derStandard.at, 18.05.2013)