Kuwait-Stadt - In Kuwait sollen Ausländer künftig morgens keinen Zugang mehr zu öffentlichen Krankenhäusern haben. Wie die Medien in dem Emirat am Donnerstag berichteten, ordnete dies der Gesundheitsminister Mohammed al-Haifi, ein Chirurg, an.

So dürfen die Ambulanzen der staatlichen Jahra-Klinik westlich der Hauptstadt vom 1. Jänner an in den Morgenstunden nur Kuwaiter behandeln. Ausländer können sich erst am Nachmittag behandeln lassen. Das neue System soll zunächst sechs Monate lang an der Klinik in Jahra getestet und dann auf die übrigen Krankenhäuser ausgeweitet werden.

Über zwei Drittel Fremde

Die Entscheidung folgte auf Klagen im Parlament über lange Wartezeiten wegen des großen Andrangs von Ausländern. In dem reichen Ölstaat leben 1,2 Millionen Kuwaiter und 2,6 Millionen Ausländer, vor allem aus Indien, Pakistan, Bangladesch und den Philippinen, aber auch aus Ägypten, Syrien und anderen Ländern. Der Gesundheitsdienst ist für Kuwaiter kostenlos, Ausländer müssen dafür eine jährliche Gebühr von 175 Dollar zahlen.

Aktivisten und Regierungskritiker nannten die neue Regelung "rassistisch". Der oppositionelle Anwalt und Autor Mohammed Adelkader al-Jassem twitterte, ihn wundere die Entscheidung nicht. Einige dächten zu Unrecht, dass "Gerechtigkeit, Gleichheit und Freiheit kuwaitische Werte" seien.

Schon jetzt sind einige Regierungsbehörden am Vormittag nur für Kuwaiter da. Formulare für Führerscheine werden beispielsweise morgens nicht an Ausländer ausgegeben. (APA, 16.5.2013)