Die Anreise mit 34 Stunden schreckt einen zunächst ab. Wien - Helsinki - Tokio - Nouméa. Tipp: den Flug so wählen, dass man in Tokio um 10 Uhr ankommt und um 21 Uhr weiter fliegt. Dazwischen mit dem Narita Express in die Stadt fahren!

Foto: Christine Rautschka

Etwas überrascht und leicht irritiert: in Tokio ist am Sonntagvormittag genau so viel los wie in Floridsdorf - nämlich nichts!

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Bienvenue en Nouvelle-Calédonie!
Die Hauptstadt Nouméa ist sehr tranquille. Knapp 100.000 Menschen leben hier, immerhin 40 Prozent der Gesamtbevölkerung. Sie ist schick und modern, wohl einerseits durch den französischen Einfluss, andererseits wohl auch durch den Export seiner Bodenschätze.

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Vögel legen den Samen des Banyan-Baumes in einer Astgabel ab. Dieser bildet zunächst Luftwurzeln entlang des Baumes. Sobald diese den Boden berühren, vermehren sich die Wurzeln und schlingen sich am Baum entlang, bis sie ihn schließlich erwürgen.

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Die Gegend südlich von Nouméa ist geprägt von einer Minenlandschaft, die überhaupt nichts mit der typischen Vorstellung von der Südsee gemein hat.

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Neukaledonien ist Global Player, was den Abbau von Eisen und Nickel betrifft. Das spiegelt sich auch in der Landschaft wider.

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Die Straße von Nouméa nach Yaté an der Ostküste führt vorbei am Lac de Yaté, einem Stausee für die Stromerzeugung. Eine sehr bizarre Gegend.

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Neukaledonien ist sehr dünn besiedelt und so bin ich auch hier keiner Menschenseele begegnet. Angesichts der Tatsache, dass auf der ganzen Insel kein Handyempfang war, war es ein wenig unheimlich, dafür umso eindrucksvoller.

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Sobald man die Hauptverkehrsrouten verlässt, fährt man zum Teil auf Pisten, gesäumt von unzähligen Schlaglöchern.

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Von Yaté an der Ostküste nach Süden fahrend passiert man die stillgelegte Mine von Goro, die bis zum 2. Weltkrieg Eisen abgebaut hat.

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Manchmal sind Straßen aufgrund von Sprengungen gesperrt oder aufgrund von querfließenden Bächen unpassierbar. Und manchmal weiß man nicht, ob man links oder rechts fahren soll.

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Eine traurige Vergangenheit verbindet Neukaledonien mit Europa. Sowohl die Briten, als auch die Franzosen nutzten die Insel als Strafkolonie. 1864 kamen die ersten Gefangenen, insgesamt waren es 22.000.

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Man hatte Neukaledonien anstelle von Guayana als Strafkolonie etabliert. Das Fort Teremba ist ein ehemaliges Gefängnis und Militärposten. Der Ausblick vom Wachturm zeigt unwegsames Gelände als natürliches Fluchthindernis.

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Die Guillotine zur "Rationalisierung der Hinrichtungen".

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Fast vier Stunden dauert die Fahrt von Koné an die Nordspitze der Insel, wo angeblich der Eingang zum Paradies sein soll. Man fährt ewig auf Schotterpisten durch savannenähnliche Vegetation und glaubt gar nicht mehr daran, irgendwann anzukommen.

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Doch dann ist man wahrhaftig im Paradies angekommen, am Pointe de Poingam im Norden von Neukaledonien. Das zweitgrößte Korallenriff der Welt säumt die Insel und zählt zum UNESCO Weltkulturerbe.

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Tipp:  Sich zwingen zum Nichtstun, einen Gang runter schalten, innehalten. Und nicht auf Anti-Gelsenmittel vergessen, sonst ist es mit der Ruhe gleich vorbei.

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Es gibt sechs Transversalrouten, die die beiden Küsten miteinander verbinden. Obwohl Neukaledonien ja nur 60 Kilometer breit ist, muss man ungefähr 90 Minuten einplanen, bis man auf der anderen Seite ankommt.

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Beim Aussichtspunkt des Postkartenmotivs Poule Couveuse (brütende Henne) an der Ostküste, nahe bei Hienghène.

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Im Regen durch den Regenwald zu wandern gleicht einer Mutprobe. Weil ich es gewohnt bin, auf Reisen lange Wanderungen zu unternehmen, bin ich bei Dumbéa auf den Mont Koghi zu den Cascaden marschiert.

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Blöd nur, dass es der einzige Tag war, an dem es geregnet hat. Zeitweise goss es wie aus Kübeln und dadurch wurde der Weg extrem rutschig. Außerdem ändert sich mit Einsetzen des Regens schlagartig die Geräuschkulisse, von leisen Vogelrufen zu extrem lautem Gezwitscher.

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Tagesausflug auf die Île des Pins. Sie trägt als Spitznamen "l'île la plus proche du paradis", was so viel wie "die nächste Insel zum Paradies" bedeutet. Der Flug selbst dauert nur 20 Minuten. Es ist atemberaubend, diese Atoll-Landschaft mit eigenen Augen zu sehen. Tipp: unbedingt ein Mietauto im Vorhinein buchen, sonst hat man keine Möglichkeit, auf der Insel herumzucruisen.

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Die Holztotems bei Vao sind Symbole der Einheimischen, die sich auf Neukaledonien als Kanaken bezeichnen.

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Fazit: Neukaledonien war eine äußerst beeindruckende Reise. Ich kann diese Destination allen Alleinreisenden weiterempfehlen. Die Herzlichkeit, die mir hier widerfahren ist, ist spürbar ehrlich. Und man wird sich einmal mehr bewusst, wie sehr es diese großartige Natur zu schützen gilt. (Christine Rautschka, derStandard.at, 21.5.2013)

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