Köln/Luxemburg - Die RTL Group hat dank ihres Deutschland-Geschäfts Umsatz und Gewinn zu Jahresbeginn gesteigert. Dennoch gab sich der Vorstand für das Gesamtjahr zurückhaltend. "Zu Beginn des zweiten Quartals waren die Bedingungen auf den Werbemärkten weiterhin herausfordernd, mit rückläufigen Werten in allen Kernmärkten der RTL Group", erklärten die Unternehmenschefs Anke Schäferkordt und Guillaume de Posch am Donnerstag in einer Mitteilung. Weil die Marktentwicklung schwer vorherzusagen sei, sei nach wie vor unsicher, ob das Ergebnis das von 2012 erreichen werde.

Im ersten Quartal erhöhte Europas größte Fernsehgruppe den Umsatz um 0,5 Prozent auf 1,33 Mrd. Euro. Dies sei vor allem den deutschen Sendern sowie dem Verkauf der Rechte an der Handball-Weltmeisterschaft zu verdanken. Das operative Ergebnis (Ebita) stieg um 8,4 Prozent auf 207 Mio. Euro, auch hier war das Deutschland-Geschäft der wesentliche Treiber. Unter dem Strich erhöhte sich der Gewinn für die Aktionäre um 18,7 Prozent auf 133 Mio. Euro.

Der Medienkonzern Bertelsmann hat weitere RTL-Anteile an der Börse verkauft und damit 1,4 Mrd. Euro erlöst. Damit sollen Investitionen in neue Geschäftsfelder mitfinanziert werden. Bisher war die Aktie nur in Luxemburg und in Brüssel gelistet. Mit der Einführung in den streng regulierten Prime Standard am Frankfurter Parkett dürfte RTL bald in den Nebenwerteindex MDax einziehen. Bertelsmann bleibt aber Mehrheitsgesellschafter seiner profitabelsten Sparte mit einem Anteil von gut 75 Prozent.

Bertelsmann steigert Gewinn

Bertelsmann ist trotz eines leicht rückläufigen Umsatzes mit einem Gewinnanstieg in das Jahr gestartet. Von Jänner bis März stieg das operative Ergebnis auf 303 von 279 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum, wie Bertelsmann am Donnerstag mitteilte. Das Konzernergebnis verbesserte sich um 43 Prozent auf insgesamt 207 Mio. Euro. Dazu trug auch der Gewinn aus der kompletten Übernahme des Musikrechteunternehmens BMG bei. Der Umsatz sank hingegen von 3,66 auf 3,63 Mrd. Euro.

Vorstandschef Thomas Rabe sprach von einem erfolgreichen Auftakt für Bertelsmann. "Unsere Geschäfte haben ihre hohe Profitabilität in einem herausfordernden Marktumfeld in den vergangenen Monaten noch einmal ausgebaut. Die Ergebnisse erreichten Höchstwerte."

Um den Konzern unabhängiger von Konjunkturschwankungen in seinem angestammten Geschäft zu machen, will Rabe unter anderem das digitale Geschäft, das Bildungsangebot und das Musikrechtegeschäft ausbauen. Zum Jahresauftakt übernahm Bertelsmann BMG ganz und kaufte den Finanzdienstleister Gothia. Rabe zeigte sich zuversichtlich, den Zusammenschluss des Buchverlags Random House mit Penguin in Kürze abschließen zu können. "Durch diese drei Transaktionen wird Bertelsmann 2013 insgesamt deutlich wachsen." (APA/Reuters, 16.5.2013)