Das in einer kanadischen Mine entdeckte Wasser dürfte seit dem Präkambrium im Felsen eingeschlossen gewesen sein. Forscher entdeckten darin Elemente und Gase, die das Überleben von Mikroorganismen gewährleisten würden.

Foto: Nature.com/J Telling

Ottawa - Über zwei Kilometer unter der Erde sind Wissenschafter in einer Mine in Kanada auf Wasserreservoirs gestoßen, die seit dem Präkambrium im Felsen eingeschlossen waren. Das Wasser aus der Frühzeit des Lebens könnte die Nachkommen vor Milliarden Jahren entstandener Kleinstlebewesen beherbergen, so hoffen zumindest die Mitglieder des kanadisch-britischen Teams.

Das in der Region Timmins in Ontario in großer Tiefe eingeschlossene Wasser sei reich an Spuren seltener Gase, wie sie für die Entwicklung von Mikroben notwendig seien, berichteten die Forscher um Chris Ballentine in einer am Mittwoch im Fachmagazin "Nature" veröffentlichten Studie. Die Ähnlichkeit der Gesteinsformationen, die das Wasser einschließen, mit denen auf den Mars lässt die Forscher über ähnliche Entdeckungen auf dem Roten Planeten spekulieren.


Video: Das kanadisch-britische Forscherteam holt Proben des präkambrische Wassers aus dem Untergrund. (Quelle: Youtube/University of Manchester)

Milliarden Jahre altes Wasser

Laut der Studie befindet sich das Wasser in 2,4 Kilometern Tiefe. Eine Analyse des dort unten festgestellten Elementes Xenon lässt Schlüsse darauf zu, wann das Wasser zuletzt mit Luft in Kontakt kam. Dadurch konnten die Forscher das Alter des Wassers auf über 1,5 Milliarden Jahre datieren. Das umliegende Gestein weist ein Alter von sogar knapp 2,7 Milliarden Jahren auf. Zwar wurden schon vorher Spuren von ähnlich altem Wasser gefunden, doch handelte es sich dabei um kleine im Gestein eingeschlossene Blasen, die keinerlei Form von Leben zulassen.

Ob das unterirdische Wassersystem in Kanada tatsächlich uraltes Leben beherbergt, ist nach Angaben der Forscher noch unklar. "Doch was wir schon jetzt mit Sicherheit sagen können, ist, dass wir einen Weg entdeckt haben, wie Planeten ein Umfeld für Kleinstlebewesen schaffen und über Milliarden von Jahren erhalten können", erklärte Ko-Autor Greg Holland von der Universität von Leicester. Dies wecke die Hoffnung auf ähnliche Entdeckungen unter der Marsoberfläche, "unabhängig davon, wie unwirtlich die Oberfläche sein mag". (APA/red, derStandard.at, 16.05.2013)