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Die Angst vor Jobverlust ist der häufigste Stressfaktor im Berufsleben.

Foto: APA/dpa/Stratenschulte

Wien - Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer in Europa sind der Meinung, dass Stress an ihrem Arbeitsplatz häufig vorkommt. 16 Prozent gaben sogar an, dass das "sehr häufig" der Fall ist.

Arbeitnehmerinnen sind eher als ihre männlichen Kollegen der Ansicht, dass arbeitsbedingter Stress verbreitet ist (54% Frauen, 49 % Männer). Und Mitarbeiter zwischen 18 bis 54 Jahren (53 %) häufiger als jene der Altersgruppe ab 55 Jahren (44%). Die Wahrnehmung unterscheidet sich nach Branchen: Für Beschäftigte im Gesundheits- und Pflegebereich ist arbeitsbedingter Stress am stärksten verbreitet (61%), wobei 21 Prozent angeben, dass Stress "sehr häufig" auftritt.

Das sind zentrale Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA), durchgeführt in 31 europäischen Ländern (27 EU-Staaten sowie Island, Liechtenstein, Norwegen und Schweiz). Befragt wurden 16.000 Personen, die Resultate wurden via Aussendung kommuniziert.

Jobunsicherheit verursacht am meisten Stress

Arbeitsplatzunsicherheit und -umstrukturierungen werden als häufigste Ursache für Stress wahrgenommen (72 %), gefolgt von Arbeitsbelastung (66%). Einen Zusammenhang identifizieren die Studienautoren zwischen Stressempfinden und Bekämpfung. Sieben von zehn Arbeitnehmer (72%), die angeben, dass arbeitsbedingter Stress an ihrem Arbeitsplatz selten ist, sagen auch, dass er gut bekämpft wird.

Sechs von zehn (59%) geben Mobbing und Belästigung als häufige Ursachen von arbeitsbedingtem Stress an. Ein geringerer Anteil von Arbeitnehmer nennt eine fehlende Unterstützung von Kollegen oder Vorgesetzten (57%), eine mangelnde Klarheit der Aufgaben (52%) oder die eingeschränkte Arbeitsgestaltung (46%) als häufige Ursachen von arbeitsbedingtem Stress.

Arbeitsbelastung Hauptfaktor in Österreich

In Österreich ist die häufigste Ursache für arbeitsbedingten Stress nicht die Angst um den Arbeitsplatz (62 Prozent), sondern die tatsächliche Arbeitsbelastung mit 64 Prozent. Es folgen Mobbing, Belästigung und mangelnde Unterstützung von Kollegen mit 58 Prozent. 45 Prozent der österreichischen Dienstnehmer sind der Meinung, dass Stress am Arbeitsplatz auf der Tagesordnung steht. (red, derStandard.at, 16.5.2013)