Wien - Auf die Straße würden die Flüchtlinge aus dem Wiener Servitenkloster sicher nicht gesetzt, versichert Klaus Schwertner, Geschäftsführer der Wiener Caritas. Vielmehr sei Ende Juni ein Umzug der 63 Männer, die im Winter wochenlang in der Wiener Votivkirche protestiert haben, in Wohnungen geplant: "Die Diakonie und wir haben schon einiges im Auge."

Räumung wegen geplanter Renovierungsarbeiten

Dass das Kloster wegen geplanter Renovierungsarbeiten bald wieder geräumt werden müsse, hätten die Flüchtlinge seit ihrem Einzug im März gewusst, betont Schwertner. Trotzdem würden sich die Gespräche mit ihnen nicht einfach gestalten: "Ohne adäquate Lösung für alle ziehen wir nirgendwo hin", sagt denn auch ein Flüchtlingssprecher.

Er zeigt sich überzeugt: "Sobald wir hier ausziehen, werden etliche von uns abgeschoben." Für jene 28 pakistanischen Flüchtlinge, deren Asylverfahren rechtskräftig abgeschlossen sind, würden schon Rückreisezertifikate vorbereitet. Diese gebe es für freiwillige Rückkehrer "und vereinzelt auch für Abschiebungen" durchaus, heißt es dazu im Innenministerium.

28 negative Asylbescheide

Die 28 Männer, die aus talibangefährdeten Regionen Pakistans stammen, seien de facto nicht abschiebbar, meint hingegen Schwertner. Er versteht nicht, warum ihnen keine Duldung - Aufenthaltstitel ohne Arbeitsmarktzugang für ein Jahr - zuerkannt wird. Auch seien acht Männer immer noch nicht in die Grundversorgung aufgenommen: Sie erhalten kein Geld für ihren Unterhalt und sind nicht versichert. (bri, DER STANDARD, 16.5.2013)