Die Schlossquadrat-Trophy ist eine Auszeichnung für Jungwinzer in Österreich. Der heurige Preisträger Markus Iro aus Gols überzeugte nicht nur mit der Qualität seiner Weine, speziell seines St. Laurent 2011, sondern auch durch unaufdringliche Schlagfertigkeit im Vorstellungsgespräch mit Willi Klinger, dessen Österreich Wein Marketing den Jungwinzerpreis unterstützt.
Der Preis wurde von Stefan Gergely, Besitzer diverser Lokalitäten im Schlossquadrat in Wien-Margareten, vor vier Jahren initiiert. Youngsters bis maximal 30 Jahre, die weinmacherische Verantwortung tragen, reichen ein und müssen dann hoffen, dass sie nach einer Blindverkostungsrunde über alle Bewerbungen unter den ersten sechs sind. Denn diese werden dann einen ganzen Monat lang im Schlossquadrat vorgestellt. Beim Showdown Anfang Mai geht der Preis, ein stattlicher Glasziegel, an die Jungwinzerin oder den Jungwinzer, der sowohl für seine Weine als auch die Präsentation den meisten Zuspruch bei Jury und Publikum erhält.
Wein-Österreich der Generation 2.0.
Dass die Altersgrenze strikt gehandhabt wird, ist der erste Aspekt, der hier zaghaft bekrittelt werden darf: Immerhin gibt es Menschen, die sich erst mit fortgeschritteneren Jahren als 30 dem Winzertum zuwenden und somit auch Jungwinzer sind. Dass die Winzerei noch immer Männern vorbehalten zu sein scheint, wie die Teilnehmerlisten der letzten beiden Jahre vermuten lassen, ist der zweite wehe Punkt.
Ein weiterer "Kleinpreis" wird im Juni vergeben: Zum 15. Mal wird der "Ö1 Wein" gewählt. Hier werden zwei Sieger, je einer in Weiß und Rot und ebenfalls unbekannterer Produzenten, gekürt, die sich auch über mehrere Blindverkostungsrunden bewähren müssen, zusätzlich zu den Preisgrenzen, die ihnen gesetzt sind.
Beide Preise zählen nicht zu jenen, die nationale wie internationale Erschütterungen auslösen, haben aber viele Meriten. Die Aufmerksamkeit nützt in jedem Fall, selbst wenn nur einem Besucher am Weingut der - wie im Falle der Schlossquadrat-Trophy - Glasblock im Regal auffällt. Interessieren sollten solche Preise vor allem Weinfans, die gern nach neuen Namen jagen und sich mit Verkaufspreisen und Leistung beim Wein befassen. Allein, dass es in Wein-Österreich der Generation 2.0. nicht wenig Anspruch und Ambition gibt, gehört unterstützt - selbst wenn es noch eine Zeit dauert könnte, bis im Wine Advocate 100 Punkte eingefahren werden. (Luzia Schrampf, Rondo, DER STANDARD, 17.5.2013)