Bei den KampfradlerInnen sieht man den Umgang mit anderen VerkehrsteilnehmerInnen nicht wirklich pragmatisch.

Foto: kampfradler.blogsport.de

In Österreich sind Verfasser von Fahrradblogs Mangelware. Ob das Fahrradjahr 2013 mehr radaffine Österreicher zum Bloggen bringen wird, wird sich zeigen. Mit folgendem Einblick in österreichische und deutsche Fahrradblogs soll die Lust auf dieses Format geweckt werden. Inhalt, Layout, Originalität, Nichtkommerzialität und Aktualität waren die Kriterien für die subjektive Auswahl, und eines steht fest: Fahrradblog ist nicht Fahrradblog.

Die Vielfalt an Nutzungsmöglichkeiten des Fahrrads spiegelt sich in den Inhalten wider. Diese drehen sich vor allem um Technik, Sport, Reisen, Politik und Lifestyle. Hierzulande bloggt schon länger die Radlobby IGF und seit gut einem Jahr die Wiener Zeitung mit dem "Freitritt".

Fahrt Rad und vermehret euch

Vienna Cycle Chic stellt die Ästhetik ins Zentrum und rückt nach dem Vorbild Mikael Colville-Andersens Copenhagen Cycle Chic schöne Radler und ihre Räder ins beste Licht. Die Blogger von Veloviel fordern nicht nur Ästhetik, sondern auch Reproduktion: "Fahrt Rad und vermehret Euch!" Sie stellen das Sandwichrad vor, radeln in Wien, Göteborg und Oulu und publizieren ansprechende Fotos rund ums Stadtradeln.

Nun zu den deutschen Nachbarn: Ein Blog-Urgestein zu sämtlichen Fahrradthemen kommt aus Berlin-Kreuzberg: Hinter der Rad-Spannerei steht ein Fahrradkollektiv, das seit gut 13 Jahren geistreiche und aktuelle Einträge zu regionalen und überregionalen Themen liefert - von Willem-Alexander, dem neuen König der Niederlande und offensichtlich passionierten Radfahrer, bis zum Auffahrunfall in der Kleiststraße.

Kalkulierter Regelverstoß

Der Stahlrahmen-Blog entstand aus der nunmehr fast 25 Jahre währenden Begeisterung des deutschen Bloggers Iwo Randoja für den Werkstoff Stahl und vermag auch nichttechnikaffine Menschen für Stahlrahmen zu begeistern.

Was wäre derStandard.at ohne seine Kampf-Poster? Eine Blogger-Community namens Kampfradler macht sich in Deutschland für ihre Rechte stark: "Wir sagen: Ja! Wir sind tatsächlich KampfradlerInnen. Wir verstoßen gegen die Regeln. (...) Denn FahrradfahrerInnen haben es nicht leicht." Voilà, die Diskussion ist eröffnet. (Eva Tinsobin, Rondo, DER STANDARD, 17.5.2013)