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Laut aktueller Studie bieten 97 Prozent der Unternehmen Maßnahmen zur Work-Life-Balance an, die von den Arbeitnehmern jedoch insgesamt wenig genutzt werden.

Foto: apa/Zhou Yin

Wien - Fast alle Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten bieten Maßnahmen zur Work-Life-Balance an. Viele dieser Initiativen werden aber kaum angenommen, zeigt eine neue Studie der Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung (PbEB), für die im Februar und März 500 Personalverantwortliche bzw. Geschäftsführer von Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten befragt wurden.

Laut Befragung, die anlässlich des Tags der Weiterbildung (12. Juni) durchgeführt wurde, bieten mittlerweile 97 Prozent der Unternehmen Maßnahmen zur Work-Life-Balance an. Doch nicht alle Angebote werden von den Beschäftigten auch angenommen: So gibt es in 72 Prozent der Betriebe flexible Arbeitszeitmodelle, von denen aber nur Gleitzeit und Arbeitszeitkonten auf hohe Beliebtheit stoßen. Teilzeitmodelle und Heim- bzw. Telearbeitsplätze werden dagegen nur selten genutzt.

Kaum angenommen: Burn-Out-Prävention, Väterkarenz

Gleiches zeigt sich bei der Gesundheitsvorsorge: Maßnahmen zur Förderung der Sicherheit am Arbeitsplatz werden angenommen, Fitness-Angebote und Maßnahmen zur Burn-Out-Prävention dagegen kaum. PbEB-Sprecher Hannes Knett erklärt sich das mit dem "Bedürfnis, Dinge nicht sichtbar zu machen, wenn man selbst davon betroffen ist".

Wesentlich besser liefen solche Angebote, wenn man sie in andere Maßnahmen mit hinein verpacke oder anders benenne. Auch familienfreundliche Modelle wie Elternteilzeit, Väterkarenz oder betriebseigene Kinderbetreuung werden nur von wenigen Beschäftigten angenommen.

Budget für Weiterbildung tendenziell steigern

Insgesamt wollen die Unternehmen heuer tendenziell mehr in Weiterbildungsmaßnahmen investieren als im Vorjahr: Knapp zwei Drittel (64 Prozent) haben 2013 gleich hohe Ausgaben wie 2012 dafür vorgesehen. 17 Prozent wollen ihr Weiterbildungsbudget erhöhen, sieben Prozent planen eine Senkung. "Das ist ein stabiles Verhältnis, mit dem man zufrieden sein kann", so Knett.

Den größten Konkurrenzvorsprung erwarten sich die Unternehmen übrigens durch Weiterbildungsmaßnahmen im Bereich Technik und Produktion (32 Prozent), gefolgt von Persönlichkeitswicklung (19 Prozent) und Verkaufstraining/Marketing (18 Prozent). Als unwichtiger eingestuft werden dagegen die Bereiche Recht, Betriebswirtschaft (je zwei Prozent), Umweltschutz und Management/Unternehmensführung (je drei Prozent). (APA, 14.5.2013)