Zaghaft tapsen die kleinen Wolfsbabys im Tiergarten Schönbrunn für kurze Ausflüge aus ihrem unterirdischen Bau: Am 27. April sind bei den Arktischen Wölfen Jungtiere zur Welt gekommen.

Foto: Daniel Zupanc

"Mutter Inja zieht ihren Nachwuchs wie im Freiland in einer Erdhöhle auf, in die wir keinen Einblick haben. Bis jetzt haben wir fünf Jungtiere außerhalb des Baus gesehen. Ob alle durchkommen, wird sich aber erst zeigen", erklärt Tiergartendirektorin Dagmar Schratter.

Im Herbst 2010 sind drei Arktische Wölfe in das ehemalige Gehege der Timberwölfe in Schönbrunn eingezogen. Das Weibchen Inja und das ranghöhere Männchen Ide haben bereits 2012 für Nachwuchs gesorgt.

Foto: Tiergarten Schönbrunn/Norbert Potensky

Wolfswelpen haben ihre Augen die ersten zwei Wochen geschlossen und sind zunächst völlig hilflos. Nun packt die Kleinen langsam die Neugierde. Dennoch braucht man noch sehr viel Geduld, um die Jungtiere an der Seite ihrer vorsichtigen Mutter zu sehen.

Foto: Daniel Zupanc

Im Vergleich zu den erwachsenen Tieren ist ihr Fell noch braun gefärbt. Schratter: "Arktische Wölfe haben ein weißes Fell, das bei uns im Gehege sehr auffällig wirkt. In ihrer Heimat, den nördlichen Regionen Nordamerikas, Grönlands und in der Arktis, sind sie in der verschneiten Landschaft aber sehr gut getarnt und für Beutetiere fast unsichtbar."

Foto: Tiergarten Schönbrunn/Norbert Potensky

Wolfsbabys werden nach einer Tragzeit von etwa zwei Monaten geboren und rund drei Monate gesäugt. Nach und nach fangen sie an, Fleisch zu fressen. In Europa hat der Aberglaube vom blutrünstigen Wolf zur großflächigen Ausrottung geführt. Der Arktische Wolf ist in seinem Bestand lokal bedroht. Gezielte Schutzbemühungen helfen, das Überleben dieser Wolfsart zu sichern. (red, derStandard.at, 14.5.2013)

Foto: Tiergarten Schönbrunn/Norbert Potensky