Washington/Teheran - Die USA haben ihren Boykott der UN-Abrüstungskonferenz während des turnusgemäßen iranischen Vorsitzes angekündigt. Irans Präsidentschaft, die vom 27. Mai bis zum 23. Juni dauert, sei "bedauerlich und im höchsten Maße unangebracht", sagte die Sprecherin der US-Vertretung bei den Vereinten Nationen, Erin Pelton, am Montag in New York. Ihr Land werde "während keines Treffens unter dem Vorsitz des Irans auf Botschafterebene vertreten sein".

Die US-Regierung ist laut Pelton der Auffassung, dass alle Länder, gegen die wegen ihrer Waffenprogramme oder massiver Menschenrechtsverletzungen UN-Sanktionen in Kraft seien, "von jeder formalen oder zeremoniellen Position in UN-Einrichtungen ausgeschlossen" werden müssten. Dass der Iran, der mit seinem Atomprogramm seine in vielen UN-Resolutionen festgestellten internationalen Verpflichtungen verletze, der Abrüstungskonferenz vorstehe, laufe den Zielen dieses Forums zuwider.

Vier Mal UN-Sanktionen gegen Iran

Wegen seines Atomprogramms wurden bereits vier Mal UN-Sanktionen gegen den Iran verhängt. Sein Vorsitz bei der Abrüstungskonferenz kommt durch die Rotation der 65 beteiligten Staaten nach alphabetischer Reihenfolge zustande. Derzeit hat Indonesien den Vorsitz inne, nach dem Iran übernimmt der Irak. Die Konferenz in Genf arbeitet an einem Abkommen gegen die Weiterverbreitung von Atomwaffen und will die Entwicklung weiterer Massenvernichtungswaffen eindämmen. (APA, 14.5.2013)