Foto: STANDARD/

Linz - Wer von den Wahlen der letzten Monate profitiert hat? Rechnerisch vor allem die Grünen, auch das Team Stronach, das sich nun auch in Wahlen etabliert hat. Die Grafik zeigt allerdings: Immerhin ein Drittel der Wahlberechtigten sieht auch die ÖVP (die insgesamt die meisten Stimmen verloren hat) in einer verbesserten Position.

Ein näherer Blick in die Auswertung zeigt, dass die ÖVP-Wähler derzeit besonders motiviert sind: "Sie nehmen ihre Partei, ob berechtigt oder nicht, derzeit als erfolgreich wahr. Das führt zu einer höheren Deklarationsbereitschaft und auch zu einer höheren Unterstützung für den Kanzlerkandidaten Michael Spindelegger", sagt Market-Studienleiter David Pfarrhofer.

In der Kanzlerfrage kommt Spindelegger nun auf 22 Prozent - nach einem schwachen Start vor zwei Jahren hat er sich kontinuierlich gesteigert und liegt seit März in der Kanzlerfrage bei über 20 Prozent. Amtsinhaber Werner Faymann kommt auf 26 Prozent.

Wenn jetzt - und nicht erst im September - gewählt würde, dann könnte die SPÖ mit 25 Prozent knapp die Führung behaupten, das ist allerdings der schlechteste Umfragewert seit der letzten Nationalratswahl und rund vier Prozentpunkte unter dem Ergebnis von 2008. Die ÖVP würde ebenfalls verlieren, aber deutlich weniger: Mit 24 Prozent liegt sie in der Umfrage knapp hinter der SPÖ und etwa zwei Prozentpunkte unter dem jüngsten Wahlergebnis.

Die FPÖ hat ihren Höhenflug nur scheinbar beendet: 19 Prozent sind zwar weniger, als ihr die Umfragen vor einem Jahr zutrauten, aber doch zwei Prozentpunkte über dem Ergebnis von 2008. Die Grünen kommen auf 16 Prozent in der Umfrage (2008: 10,4), das Team Stronach auf zehn und das BZÖ auf zwei. Mehr würden derzeit auch die Piraten nicht erreichen. (Conrad Seidl, DER STANDARD, 11./12.5.2013)