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Damit Präsentationen auch gelingen, gibt es viele Tipps und Ratschläge. Besonders hilfreiche Empfehlungen bietet das Buch "Präsentieren", das mittlerweile in der 9. Auflage erschienen ist.

Foto: apa/Tobias Hase

Ob im Einzel- oder im Gruppengespräch mit Vorgesetzten, Kollegen, Kunden oder als Auftritt vor einem Auditorium - soll das eigene Anliegen auf offene Ohren und mehr treffen, geht es um durchschlagende Wirkung, kommt es darauf an, sein Anliegen und sich selbst attraktiv zu präsentieren. Und dazu muss jeder einzelne Schritt richtig gesetzt werden. Wie, das zeigt ein Buch, dessen Auflagenzahl mehr über dessen inhaltliche Qualität aussagt, als es alle noch so wohl gewogenen Worte tun können.

"Präsentieren" ist in der 9., aktualisierten und erweiterten Auflage erschienen. Doch diese für den überfüllten Büchermarkt bemerkenswerte Karriere sagt nicht nur etwas über die Güte des Werkes aus. Sie demonstriert auch, dass die Kunst, präsentieren zu können, also in der Lage zu sein, zielgerichtet und adressatenorientiert etwas überzeugend darzustellen, ein nahezu unverzichtbares Qualifikationsmerkmal ist. Und so weisen die Autoren sehr zu Recht darauf hin, dass Präsentieren etwas ganz anderes ist, als einfach mal so irgendetwas zu erzählen. Und empfehlen folgerichtig, im beruflichen Leben sorgfältig zu unterscheiden, "wann Sie etwas nur einmal so locker dahererzählen und wann Sie gut vorbereitet, zielgerichtet und für Ihre Zuhörer maßgeschneidert informieren, berichten, vortragen oder präsentieren".

Gedankliches und physisches Handwerkszeug

Mit anderen Worten: Mit dem oft gehörten gedankenlosen "Sag ich mal eben ... !" ist es nicht getan. Wer etwas erreichen will, sollte und muss genau überlegen, was dafür wie zu unternehmen ist. Und das nicht allein der Sache, sondern auch sich selbst zuliebe. Denn - und auch damit treffen die Autoren den Nagel auf den Kopf - "mit einer gut vorbereiteten und gekonnt durchgeführten Präsentation können Sie Wertschätzung und Anerkennung erhalten". Und außerdem "zeigen Sie auch auf diesem Gebiet, dass Sie selbstsicher, strukturiert und überlegt auftreten" können.

Den Weg zu diesem Können weist das Buch zunächst in den vier grundlegenden Kapiteln "Vorbereitung I-IV". Darin geht es um Basics der Sache, das gedankliche wie physische Handwerkszeug, das gebraucht wird und beherrscht werden sollte. Daran schließt sich ein kurzes Kapitel mit dem von Martin Luther stammenden Rat "Tritt fest auf, mach's Maul auf, hör bald auf!" als Überschrift an. Hier wird der persönliche Auftritt bei der Präsentation in den Blick genommen und abgehandelt: Wie das Lampenfieber in den Griff zu bekommen ist, die eigene Wirkung gesteigert werden kann und wie Störungen und kleine Katastrophen nicht zu alles gefährdenden Ereignissen werden.

Heikel: Die Reaktion des Publikums

Die nächsten 40 Seiten sind dem bei Präsentationen meist heikelsten Komplex gewidmet: der Reaktion des Publikums. Sorgfältig werden Leserin oder Leser instruiert, was zu tun und insbesondere auch zu lassen ist, wenn das kritische Auditorium aktiv wird und sich mit Fragen und Kritik zu Wort meldet. Den Abschluss dieser gelungenen Lektion in Sachen "Präsentieren" bilden zwei kleinere Kapitel. In "Für Anspruchsvolle" geht es um die Kunst, in der Gruppe zu präsentieren. In "Für Eilige und Praktiker" werden hilfreiche Checklisten vorgestellt.

Das Wort "alltagstauglich" gilt gemeinhin nicht gerade als überschwängliches Lob. Und doch lässt sich über diesen Ratgeber nichts Besseres sagen als: alltagstauglich. Das, was die Autoren erreichen wollten, haben sie mit ihren überlegt konzipierten und eingängig geschriebenen Ausführungen zur Kunst, "etwas rüberzubringen", punktgenau erreicht: Die Leser konsequent darin zu unterstützen, erfolgreiche Präsentationen zu planen, vorzubereiten und durchzuführen. (Hartmut Volk, DER STANDARD, 11./12.5.2013)