Einfamilienhäuser in Fertigbauweise waren 2012 weniger gefragt, zugelegt haben aber der Bau von großvolumigen Wohngebäuden sowie der Objektbau. Im Bild das Hotel "Dienten Mountain Resort" in Dienten am Hochkönig, das allerdings schon 2010 fertiggestellt wurde.

Foto: Wigo Haus

Die Mitglieder des Österreichischen Fertighausverbandes (ÖFV) errichteten im Vorjahr 2.575  Einfamilienhäuser. Nach einem zwischenzeitlichen Hoch im Jahr 2011 mit 2.697 Häusern fiel dieser Markt damit wieder auf das Niveau von 2010 (2.598) zurück. Das gab der Fertighausverband in dieser Woche bekannt.

Im ÖFV sind 20 Fertighausunternehmen und 32 Firmen der Zulieferindustrie organisiert. Die Hersteller repräsentieren damit nach eigenen Angaben rund 60 Prozent des Fertighaus-Gesamtmarktes, der im Jahr 2012 rund 4.320 Einfamilienhäuser in Fertigbauweise (nach Önorm B 2310 - Fertighausnorm) umfasste.

67 großvolumige Gebäude

Zugelegt haben laut ÖFV-Präsident Roland Suter, der auch Geschäftsführer der Firma Hartl Haus ist, der Export und der Bau von großvolumigen Wohngebäuden sowie der Objektbau. 67 großvolumige Gebäude (mehrgeschoßige Wohnhausanlagen, Reihenhausanlagen, Gemeinschaftspraxen, Hotels, Bürohäuser etc.) wurden im Vorjahr im Inland errichtet, was einem Plus von 15 Prozent entspricht. Im Ausland waren es 28 Gebäude, ein Plus von 115 Prozent. Nach Kategorien am deutlichsten zugelegt hat der Objektbau (z.B. Hotels) mit einem Zuwachs von 47 Prozent.

Der Gesamtumsatz der Mitglieder des Fertighausverbandes lag 2012 bei 516 Millionen Euro, was einem leichten Plus von 0,4 Prozent entspricht. Den Löwenanteil am Umsatz macht mit 80 Prozent nach wie vor der Einfamilienhausbau im In- und Ausland aus.

Günstigere Häuser gefragt

Nachdem 2011 bei den Einfamilienhäusern von einem starken Plus bei der höchsten Ausbaustufe, dem schlüsselfertigen Haus, berichtet worden war, ging diese Variante nun wieder um 7,4 Prozent auf unter ein Viertel aller verkauften Fertigteil-Einfamilienhäuser zurück (24,75 Prozent). 53,8 Prozent wurden im Vorjahr "belagsfertig" geliefert, was einem Plus von 5,54 Prozent entspricht. Leicht gewonnen hat auch die niedrigste Ausbaustufe, das Ausbauhaus, mit einem Plus von 1,86 Prozent auf 21,45 Prozent.

Die Verteilung der Ausbaustufen gleicht nun wieder in etwa dem Stand von 2010. "Damit wird deutlich, dass die Bauherren im Vorjahr wieder zu den kostengünstigeren Varianten tendierten", sagt Suter.

Bei den Energiestandards der Fertighäuser ergab sich in der Kategorie "Niedrigenergiehaus" 2012 im Vergleich zu 2011 ein leichtes Plus von 1,48 Prozent. 90,48 Prozent aller Einfamilienhäuser werden in dieser Klasse ausgeführt. Beim Fertigteil-Passivhaus geht es hingegen sukzessive bergab, nach einem Anteil von sechs Prozent in 2010 und drei Prozent in 2011 liegt es nun bei 2,70 Prozent. (red, derStandard.at, 10.5.2013)