Die beiden Turbolader brauchen anscheinend ein wenig, um den vollen Druck aufzubauen. Beim Fahren merkt man das nicht, aber die Launch Control verlangt nach einer Sekunde Ladezeit. Linker Fuß auf die Bremse, rechts drückt man das Gaspedal in die Bodenplatte.

Foto: mclaren

Der McLaren MP4-12C Spider beginnt zu laden, während im Heck bereits ein leichtes Inferno bei rund 3000 Umdrehungen anhebt. Löst man die Bremse, knallt der Hinterkopf in die Kopfstütze.

Foto: mclaren

Der McLaren setzt sich auf die Hinterachse, um die 635 PS und die 600 Newtonmeter so gut wie möglich auf den Boden zu bringen.

Foto: mclaren

Während man selbst versucht, bei Bewusstsein zu bleiben und ja keinen Millimeter am Gaspedal nachzulassen, muss es in der Elektronik auf einmal zugehen wie bei uns im Haus fünf Minuten vor Redaktionsschluss.

Foto: mclaren

Die Hinterräder arbeiten haarfein am Schlupf. In drei Sekunden stehen 100 km/h auf der Uhr, nach elf Sekunden, weit über 200, ist Andruck bei den Bremsen.

Foto: der standard/gluschitsch

329 km/h würde der McLaren schaffen. Nur, da wäre die Piste am Flugfeld in Stockerau schon lange grüne Wiese - was sicherlich den Wert des 12C Spider noch schneller reduzieren würde, als er beschleunigt. Mit den Carbon-Keramik-Bremsen, Carbon-Extras im Innenraum und am Exterieur kostet der Test-12er locker jenseits der 300.000 Euro.

Foto: mclaren

Auf der Bremse kämpft der Supersportler ebenso um Traktion. Er würde gerne ausbrechen, aber die Elektronik lässt ihn nicht. Den Endorphinen vermögen die Rechner aber nicht Einhalt zu gebieten. Ätschbätsch. Dauergrinsen.

Foto: mclaren

Bevor der Puls auch nur wieder annähernd in den Bereich von unter 150 Schlägen pro Minute gekommen ist, schreit der Twin-Turbo-V8 mit seinen 3,8 Litern Hubraum schon wieder durch die Endrohre.

Foto: mclaren

Über die Panels am Lenkrad knallt man die sieben Gänge in das Doppelkupplungsgetriebe. Ach so. Nein. Wir brauchen gerade einmal fünf Gänge. Dann ist schon wieder Kurve und Wagenfarbe im Rückspiegel.

Foto: mclaren

Beim harten Anbremsen stellt sich der Heckspoiler frech ins kleine Kastl, in dem sonst die anderen Autos so schnell klein werden. Airbrake nennt es McLaren.

Foto: mclaren

Apropos Luft: Supersport-Cabrios verwinden sich ja bekanntlich lieber als ihre geschlossenen Vettern. Nicht so der 12C Spider. Das Carbon-Monocoque - übrigens von Carbo Tech aus Salzburg - ist das Gleiche wie im 12C.

Foto: mclaren

Trotzdem schlägt dir der McLaren auf den geflickten Straßen im Wienerwald nicht die Sonnenbrille vom Nasenrücken. Das Fahrwerk ist unglaublich komfortabel und trotzdem direkt.

Foto: mclaren

Selbst im Fahrmodus "Track" bleiben die Bandscheiben im Leib. Und erst die Lenkung. Aber schwärmen wir nicht zu viel - der Kontostand erlaubt die Träumerei ja eh nicht. (Guido Gluschitsch, DER STANDARD, 10.5.2013)

Link
McLaren

Foto: mclaren