Der Heldenplatz war voll. Rund 10.000 Menschen sind laut den Veranstaltern zum "Fest der Freude" am Mittwoch gekommen, um den Opfern des Faschismus zu gedenken. Die Veranstaltung wurde vom Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) organisiert.

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Am 8. Mai 1945 hatte die Wehrmacht kapituliert, der zweite Weltkrieg war zu Ende. Noch 2012 haben Burschenschaften in Österreich den Tag bisher dazu genutzt, am Heldenplatz ein Totengedenken für die gefallenen Soldaten zu veranstalten.

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2013 sah der Heldenplatz erstmals anders aus: Die Symphoniker gaben ein Gratiskonzert, die Zeitzeugin Käthe Sasso erinnerte an die Gräueltaten der Nationalsozialisten.

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Burschenschafter waren am Mittwoch nicht zu sehen. Schon im Vorfeld hatten sie angekündigt, an der Veranstaltung still und ohne Aktionismus teilnehmen zu wollen. Damit ist auch die "Wichs", die Burschenschafter-Montur, zu Hause geblieben. Die Polizei kontrollierte während der Veranstaltung alle Zugänge zum Heldenplatz. Es gab keine Zwischenfälle.

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Die Stimmung glich eher einem Volksfest. Es wurden Getränke verkauft, die Zuhörer lauschten in der Wiese sitzend den Symphonikern.

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Das Orchester spielte Werke von Beethoven, Johann Strauß und Jaques Offenbach. Der Franzose Bertrand de Billy dirigierte.

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Bundeskanzler Werner Faymann zeigte sich stolz, dass so viele Menschen gekommen waren. "Die anderen haben keinen Platz". Neonazistische Gruppen hätten in Europa, Österreich und Wien nichts verloren. "Wir sind mehr", so der Kanzler.

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"Für mich ist der 8.Mai der Tag des Gedenkens und des Erinnerns", sagte Vizekanzler Michael Spindelegger. Es sei auch ein Tag der Dankbarkeit, weil Europa von der Naziherrschaft befreit wurde.

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Maria Vassilakou, Vizebürgermeisterin der Stadt Wien und Andreas Mailath-Pokorny, Kulturstadtrat freuten sich darüber, dass nach 68 Jahren zum ersten Mal der Tag der Befreiung am Heldenplatz gefeiert wurde. Vassilakou warnte zudem vor aufkeimendem Faschismus in Griechenland und Ungarn.

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Zeitzeugin Käthe Sasso erhielt besonders viel Applaus, als sie dazu aufrief gegen faschistische Tendenzen, wie es sie derzeit in Ungarn gebe, aufzutreten. "Ich weiß, was Friede, Freiheit und Demokratie bedeuten", so Sasso. Diese gelte es zu beschützen. "Wir leben in einem wunderbaren Land".

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Das Bundesheer hatte vor der Veranstaltung 7 bis 18 Uhr vor der Krypta am Heldenplatz eine Mahnwache für die Opfer des Faschismus gehalten. (lis, derStandard.at, 8.5.2013)

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