Sarajevo/Wien/Klagenfurt - Die Kärntner Hypo Alpe Adria Bank hat in Bosnien-Herzegowina gegen ehemalige Mitarbeiter und Geschäftspartner eine Strafanzeige eingebracht, weil sie sich insgesamt um rund um 64 Millionen Konvertibler Mark (32,73 Millionen Euro) geschädigt sieht. Angezeigt sind u.a. der ehemalige Chef der Hypo Bank in Bosnien-Herzegowina, Petar Jurcic, und der Geschäftsmann und derzeitige Landwirtschaftsminister der Bosniakisch-Kroatischen Föderation (FBIH), Jerko Ivankovic-Lijanovic, berichtete die bosnische Tageszeitung "Dnevni Avaz". Für die Betroffenen gilt die Unschuldsvermutung.

Die Anzeige und die Schadenssumme wurden von Hypo-Sprecher Nikola Donig bestätigt.

Irrgeuläre Kreditgewährungen

Es gehe um irreguläre Kreditgewährungen, die vom Hypo-Management bis zum Jahr 2009 der in der Fleischindustrie tätigen Familie Lijanovic gewährt worden sind, schreibt die Zeitung. Ihr wird unter anderem Geldwäsche vorgeworfen. Diese Kredite seien bis heute nicht zurückbezahlt worden.

Laut der Zeitung hatte die Bankaufsicht in der Bosniakisch-Kroatischen Föderation damals der dortigen Hypo Bank verboten, weitere Kredite an den Familienbetrieb Lijanovic zu gewähren, weil die Befürchtung bestanden hatte, dass sie die Kredite nicht mehr bedienen könnten. Danach sollen Darlehen über die Hypo Leasing geflossen sein.

Wie dreist die Familie Lijanovic vorgegangen sei, belege auch deren Vorschlag an die Hypo, die gesamten Schulden abzuschreiben, mit dem Hinweis, die vergebenen Kredite wären "unwichtige Mittel" für so eine große Bank wie die Hypo, so "Dnevni Avaz". (APA, 8.5.2013)