Das Pressehandbuch 2013 ist im Manz Verlag erschienen.

Foto: Manz Verlag

Wien - Wie viel PR steckt im Journalismus? Anlässlich des Erscheinens des Pressehandbuchs 2013 diskutierten darüber am Mittwoch Experten aus Medien und Public Relations. Thomas Kralinger, "Kurier"-Geschäftsführer und Präsident des Verbands Österreichischer Zeitung (VÖZ), unterstrich, dass die PR für Medien "Partner" sein kann - doch müsse "der Journalismus dabei die Hosen anhaben". Der PR-Unternehmer Josef Kalina nennt seine Branche "die verlängerte Werkbank der Medien" - und sieht letztere gefordert, mit den "mundgerechten Happen", die von der PR kommen, verantwortungsvoll umzugehen.

"Gegencheck machen"

Das Konsumentenbedürfnis nach Informationen sei da, und die Public-Relations-Branche beliefere die Medien mit entsprechenden Happen, so Kalina. Den "Gegencheck zu machen" sei dann aber Aufgabe der Journalisten. Kalina, der früher Journalist, aber auch Kanzlersprecher war, stellte zur Debatte, ob in allen Redaktion ausreichend Zeit oder Wille vorhanden sei, Geschichten auch einmal "zu Tode zu recherchieren".

"Journalisten an die PR verloren"

Medien und Journalisten "freuen sich über professionelle Ansprechpartner", hielt Kralinger fest. Entscheidend für die Medien sei aber, den Lesern den "besonderen Wert" von Qualitätsjournalismus zu beweisen. In der Vergangenheit habe es auch einen gewissen "Wettbewerb" zwischen den beiden Branchen gegeben, man habe "Journalisten an die PR verloren". Mit dem neuen KV würden hier "faire" Bedingungen geschaffen, so der VÖZ-Präsident.

RTR-Geschäftsführer Alfred Grinschgl mahnte bei den Zeitungsverlagen ein, auch künftig klar zwischen redaktionellem Inhalt und Werbung zu trennen. (APA, 8.5.2013)