Bild nicht mehr verfügbar.

Nicht nur große Laster müssen ihren Beitrag in Sachen Klimaverträglichkeit leisten.

Foto: APA/Neubauer

Brüssel - Der Verkehr ist eines der größten Klimaschutzprobleme. Der Ausstoß des wichtigsten Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) hat von 1970 bis 2004 weltweit um 80 Prozent zugenommen. Im Transportsektor betrug der Zuwachs laut Verkehrsclub Österreich satte 120 Prozent.

Hierzulande sind die Emissionen in diesem Sektor seit dem Jahr 1990 um 55 Prozent gestiegen. Klimaverträglicher Verkehr ist folgerichtig eines der großen Themen in der gesamten Union. Das Ziel der EU ist es, dass der Verkehr bis zum Jahr 2050 um 75 Prozent weniger Treibhausgase verursacht.

Geschwindigkeit drosseln

Ein Weg zu besserer Klimaverträglichkeit sieht nun eine Drosselung der Geschwindigkeit vor: Kleinlaster sollen nach dem Willen von Europaabgeordneten nur noch höchstens 120 Kilometer pro Stunde fahren können. Der Umweltausschuss im Europaparlament stimmte am Dienstag für elektronische Geschwindigkeitsbegrenzer für kommerziell genutzte Kleinlaster bis 3,5 Tonnen. Um diese Vorgabe zu erreichen, müssten Autohersteller die notwendigen Apparate ab 2014 einbauen. Sie sollen für niedrigeren Treibstoffverbrauch sorgen.

Neben der Geschwindigkeitsregelung stimmten die Parlamentarier auch für Grenzen für den CO2-Ausstoß. Demnach sollen Kleinlaster bis zum Jahr 2020 im Durchschnitt 147 Gramm Kohlenstoffdioxid pro Kilometer ausstoßen. Damit bestätigte der Umweltausschuss ein Ziel, das die EU bereits mit einem Gesetz aus dem Jahr 2011 angepeilt hatte.

Beschluss in einigen Monaten

Zur Erreichung des Ziels können sich die Hersteller besonders emissionsarme Fahrzeuge mehrfach anrechnen lassen und zwar mit dem Faktor 3,5 im kommenden Jahr und mit dem Faktor 1,3 zwischen 2018 und 2023. Dies soll die Produzenten zu Investitionen in CO2-ärmere Fahrzeuge anspornen. Nach der Abstimmung im Umweltausschuss beginnen Vertreter von EU-Kommission, Parlament und EU-Staaten mit Verhandlungen. Wenn sie sich einigen, könnten die neuen Vorgaben in einigen Monaten beschlossen sein. (APA/red, derStandard.at, 8.5.2013)