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Peter Rauhofer im Jahr 2000, als er mit dem Grammy als "Remixer of the Year" ausgezeichnet wurde.

Foto: APA / Andreas Bitesnich

New York/Wien - Er gehörte zu den prominentesten Vertretern der Clubkultur in den USA, arbeitete mit Größen wie Madonna oder Yoko Ono zusammen und wurde dafür mit einem Grammy als bester Remixer ausgezeichnet. Und doch hatte Peter Rauhofer seine Wurzeln im Wien eines Falco. Am Dienstag ist der gebürtige Österreicher in New York mit nur 48 Jahren einem Gehirntumor erlegen.

Erst Mitte April hatte sein Management die schwere Erkrankung bekannt gegeben. Auf Wunsch von Rauhofers Mutter soll der Künstler in Österreich beerdigt werden. "Ich bin traurig, nicht nur deshalb, weil ich einen Freund, sondern weil die Welt ein unglaubliches Talent verloren hat und weil künftige Generationen niemals den Zauber werden erleben können, den Peter jede Nacht zu kreieren verstand", so sein Manager Angelo Russo auf der Facebook-Seite des Künstlers.

Begonnen hatte die erstaunliche Karriere des am 29. April 1965 geborenen Rauhofer in Wien, wo er 1983 im Plattengeschäft Dum Dum gegenüber seiner Schule zu arbeiten begann. Zwei Jahre darauf fing er als House-DJ im Montagsclub "Flamingo" in der legendären Diskothek U4 an, mischte in den Sophiensälen und dem Technischen Museum und jobbte hauptberuflich acht Jahre lang als A&R-Direktor bei der Indie-Plattenfirma GiG. Anfang der 90er Jahre begann Rauhofer schließlich, eigene Tracks zu produzieren. Seine bevorzugte Stilrichtung war damals ein treibender harmonischer Vocal House.

Durchbruch mit "Danube Dance"

Sein Durchbruch gelang ihm 1991 mit dem Sampler "Danube Dance", auf dem erstmals spätere Größen wie Peter Kruder oder Rodney Hunter versammelt wurden. Rauhofers darauf enthaltener eigener Song "Unique" wurde zum europäischen Undergroundhit. Mit "Let Me Be Your Underwear", 1992 unter dem Namen "Club 69" produziert, schaffte er schließlich den Sprung in die internationalen Dance-Charts. Die erste Club-69-LP "Adults Only" (1994), mit Hits wie "Unique" oder "Diva", wurde dann auch in den USA veröffentlicht.

Bereits 1997 hatte Rauhofer elf Nummer-1-Hits in den Billboard Club Charts, 1999 wurde er im Rahmen der International Dance Music Awards in Miami als "Best Remixer of the Year 1998" ausgezeichnet. In den USA, die zunehmend seine neue Heimat wurden, gründete er sein eigenes Label "Star 69" und erklomm spätestens 2000 den Thron seiner Zunft, als er in Los Angeles als "Remixer of the Year" für seine Arbeit an Christina Aguileras "Beautiful" mit einem Grammy ausgezeichnet wurde. Bis zuletzt arbeitete er mit den Größen des Musikgeschäfts zusammen, darunter so klingende Namen wie Depeche Mode, Madonna, Cher, Yoko Ono oder Pink und schaffte es damit stets in die obersten Platzierungen der Amerikanischen Dancefloor-Charts.

Als DJ wurde Rauhofer in New York zur Speerspitze der Tribal-House-Schule. Stets die pumpenden Rhythmen im Fokus, waren die US-amerikanischen Groraum-Clubs Rauhofers Biotop. Und so blieb er auch als DJ ein gebuchter Star, bis ihn die Krankheit zwang, kürzer zu treten.  (APA, 8.5.2013)