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Winner.

Foto: APA/Krug

Der SV Grödig hat den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga fixiert. Die Salzburger besiegten am Freitagabend zum Abschluss der 32. Erste-Liga-Runde Verfolger SC Austria Lustenau knapp mit 2:1 (1:0), bauten den Vorsprung auf den Zweiten Altach auf 14 Punkte aus und machten damit schon vier Spiele vor Saisonende den Titelgewinn perfekt. Damit sind nächstes Jahr mit Red Bull Salzburg und eben Grödig zwei Salzburger Vereine in der höchsten Spielklasse vertreten.

David Witteveen (36.) und Tadej Trdina (78.) sorgten für die Entscheidung, für die in der zweiten Hälfte plötzlich stark spielenden Lustenauer war ein Treffer von Patrick Salomon (67.) zu wenig, sie kassierten schon die fünfte Niederlage in Folge und fielen auch hinter den SCR Altach auf Rang drei zurück.

Nervös, dann bestimmt

Vor der Austragung der Partie stand aufgrund eines starken Gewitters im Vorfeld der Partie ein kleines Fragezeichen, der Regen hörte allerdings rechtzeitig auf, die Kommissionierung brachte ein positives Ergebnis. Die Grödiger starteten vor einer Liga-Rekordkulisse von 2.100 Zuschauern mit dem Titel vor Augen etwas nervös in die Partie und hätten auch schnell in Rückstand geraten können. Ein Volleyschuss von Patrick Salomon ging aber drüber (7.). Das war zugleich die einzig nennenswerte Aktion der Vorarlberger vor der Pause.

Die Salzburger kamen mit Fortdauer immer besser ins Spiel und kontrollierten das Geschehen. Eine Witteveen-Direktabnahme ging über das Tor (21.), ein Nutz-Schuss daneben (30.). Mit der dritten Chance war die Führung perfekt. Nach einer Lexa-Flanke kam der Ball über Umwege zu Witteveen, der aus neun Meter in Goalgetter-Manier vollendete (36.). Es war bereits der 14. Saisontreffer für den 27-jährigen Ex-Schottland-Legionär, der in der Schützenliste nur mehr Altachs Hannes Aigner (17) vor sich hat.

Triumph zur Premiere

Zu Beginn der zweiten Hälfte plätscherte das Spiel dahin, nahm dann aber sukzessive an Fahrt auf. Grödigs "Joker" Trdina verfehlte das Tor (63.), im Gegenzug war Grödig-Goalie Kevin Fend bei einem Kampel-Abschluss auf dem Posten (64.). Und die Grödiger waren plötzlich völlig von der Rolle, schienen in Gedanken schon bei der Meisterfeier zu sein. Die Bestrafung folgte prompt. Nach Kampel-Vorarbeit schoss Salomon zum 1:1 ein (67.). Die Meisterentscheidung war damit vorerst vertagt. Ivan Aguilar hätte gleich darauf das 2:1 für die Gäste machen können, sein Kopfball landete an der Stange (69.).

Die Vorarlberger drückten weiter und ausgerechnet in der Phase sorgten die Grödiger für die Entscheidung. Nach einem Konter und weiten Pass ließ Trdina die Lustenau-Hintermannschaft schlecht aussehen und traf mit links wuchtig ins lange Eck (78.). Die Lustenauer warfen noch einmal alles nach vorne, blieben aber im Abschluss glücklos. In Minute 91 kassierte Grödigs Simon Handle noch die Ampelkarte, drei Minuten später stand Grödig nach dem Abpfiff Kopf.

Die Grödiger sind der dritte Verein aus Salzburg, der es in die Bundesliga geschafft hat. Neben Red Bull Salzburg/Austria Salzburg war in der Saison 1985/86 auch der Salzburger AK im Oberhaus vertreten. (APA, 03.05.2013)

SV Grödig - SC Austria Lustenau 2:1 (1:0). Tore: Witteveen (36.), Trdina (78.) bzw. Salomon (67.). Gelb-Rote Karte: Handle (91., Grödig). Grödig, Unterbergsarena, 2.100, SR Schüttengruber.

  • Stimmen zum Titel:

Christian Haas (Sportlicher Leiter Grödig): "Wir freuen uns alle, dass wir Meister sind. Das hat vor der Saison kein Mensch geglaubt. Heute wird die ganze Nacht gefeiert. Momentan ist die Untersbergarena natürlich nicht bundesligatauglich, aber wir führen viele gute Gespräche. Uns wird ein kleines, feines Stadion für 4.000 bis 4.500 Fans gelingen. Wir werden es schaffen, dass wir in Grödig schönen Bundesligafußball zu sehen bekommen."

Adi Hütter (Grödig-Meistertrainer): "Ich freue mich, dass wir es geschafft haben. Das war heute kein einfaches Spiel, die Mannschaft war sichtlich nervös. Denn der Druck war doch da, dass wir das heute entscheiden können. Trdina hat uns dann alle erlöst. Ich habe nur versucht, in Grödig die Fäden zu ziehen, und das ist mir gut gelungen. Die Mannschaft, das Trainerteam und die Verantwortlichen, alle hier haben super Arbeit geleistet."

David Witteveen (Grödig-Torjäger): "Das war heute eine schwere Geburt. Mit so einem schönen Tor den Meistertitel zu holen, das ist natürlich dann das i-Tüpfelchen. Wir haben auch in der Winterpause nie den Glauben an den Titel verloren. Lustenau war sich zu sicher, der Schuss ist nach hinten losgegangen. Wir waren da und haben die Punkte eingefahren. Jetzt müssen wir den Teamgeist für die Bundesliga beibehalten, die Vorfreude ist riesengroß. Das ist eine Riesenchance für uns und die wollen wir nützen."

Helgi Kolvidsson (Austria-Lustenau-Trainer): "Meine Mannschaft hat das heute sehr gut gemacht. Beim 1:2 haben wir uns aber leider amateurhaft verhalten. Ich gratuliere Grödig, sie haben das im Frühjahr am besten gemacht. Der Verein hatte Träume und Ziele und hat gut gearbeitet. Sie haben sich das verdient."