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Am Freitag ist der Probelauf für Fußgängerzone auf der Mariahilfer Straße gestartet.

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

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Der Straßenabschnitt zwischen Neubau- und Esterházygasse ist bis Sonntag gesperrt.

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Wien - Ein rotes Feuerwehrauto, ein weißer Kleinwagen, dazwischen gähnende Leere. Als am Freitag um Punkt 13 Uhr der sogenannte Proberaum auf der Mariahilfer Straße eingerichtet wurde, wirkte der Abschnitt zwischen Neubaugasse und Esterházygasse nicht wie eine Fußgängerzone auf Zeit - sondern wie eine Unfallstelle.

Erhebliche Staus

Jede Menge Polizisten und Feuerwehrleute waren ausgerückt, um die 150 Meter autofrei zu bekommen. Das führte zu erheblichen Staus, vor allem bei der Esterházygasse: Nachdem es dort wegen der Einbahnregelung keine Abfahrmöglichkeit gibt, mussten sämtliche Lenker mitten auf der Straße kehrtmachen. "Die Bevölkerung müsste sich einfach nur an die Schilder halten", sagte ein Polizist.

Der Proberaum selbst, den die grüne Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou einrichten ließ, um die Wiener von den Vorteilen einer autofreien Mariahilfer Straße zu überzeugen, füllte sich am Freitag nur zögerlich. Die meisten Fußgänger blieben auf den Gehwegen - und wussten nicht so recht, warum auf der Straße keine Autos fuhren. Denn vor Ort wurde das rot-grüne Projekt nur sehr spärlich beworben.

Volles Programm am Samstag

Spätestens Samstagmittag werde sich die Fahrbahn aber füllen, sagte Raumplaner Herbert Bork, der im Auftrag der Stadt den Proberaum geplant und umgesetzt hat. Ab elf Uhr stehen Kinderschminken und Luftballons-Verteilen auf dem Programm. "Es geht bei dem Projekt um Beteiligung - und um die Frage, wie der gewonnene Platz genutzt werden kann." Die Erfahrungen der Probetage werde man bei der weiteren Planung berücksichtigen.

Befragung über dauerhafte Fuzo

Im Spätsommer soll dann der Bereich zwischen Kirchengasse und Andreasgasse für den Autoverkehr gesperrt werden. Vier bis sechs Monate später will Vassilakou sämtliche Bewohner des 6. und 7. Bezirks über eine dauerhafte Fuzo befragen. Die Grünpolitikerin hatte sich lange gegen eine Befragung gewehrt - mit der Begründung, ein Votum schüre eher Konflikte, als dass es einen Ausgleich bringe. Inzwischen ist Vassilakou der Ansicht, eine Befragung führe dazu, "dass das Projekt besser und breiter akzeptiert wird". (stem, DER STANDARD, 4./5.5.2013)