Leidet Heinz-Christian Strache unter einer Flatus-Fixierung? Im Verlauf seiner Bierzelt-Rede zum 1. Mai verwendete der FPÖ-Chef zweimal das österreichische Dialektwort für den Flatus, das breit dahinströmende " Schas".

Einmal mit Bezug auf die aktuelle Lage der FPÖ: "2005 waren wir in der Krise, dagegen ist das heute ein Lercherlschas." Eine Reihe von Wahlniederlagen als Flatus einer Kleinvogelart zu bezeichnen, das ist neu.

In der Rede nahm Strache aber auch Bezug auf eine Hauptursache seiner schwindenden Wahlwerte, nämlich den politischen Newcomer Frank Stronach. Das Team Stronach sei "keine neue Bewegung, sondern ein alter Schas".

Mehr Missachtung gegenüber einem politischen Gegner ist kaum möglich, denn der Schas, also die Abgase aus dem Magen-Darm-Trakt mit den Bestandteilen Stickstoff, Wasserstoff, Methan, Kohlenstoffdioxid sowie Schwefelverbindungen, gilt als gesellschaftliches No-No schlechthin. Für den Fall, dass Strache noch mehr Deftiges für künftige Krisensituationen braucht, bieten wir folgende Auswahl: "Schastrommel" (redselige Person); " Schas mit Quastln" (aufgeputztes Nichts); "schasfreundlich" (falsche Bonhomie); "Schasaugerter" (Person mit schlechtem Sehvermögen) und " Schas im Wald" (unbedeutendes Ereignis). Wenn Strache einmal nobel sein will, kann er dazu auch "Puh im Forst" sagen. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 3.5.2013)