Die Flugfähigkeit der "RoboBees" basiert auf piezoelektrische Aktuatoren, kleine Keramikstreifen, die sich bei elektrischem Strom zusammenziehen und ausdehnen. Als Gelenke dienen Scharniere aus Kunststoff, die auf einem Körper aus Carbonfasern sitzen.

Foto: Kevin Ma and Pakpong Chirarattananon, Harvard University

Washington - Fliegen sind zu einzigartigen Manövern in der Luft fähig. Sie landen sicher auf Blumen, die sich im Wind wiegen, und schaffen es, mancher Fliegenklatsche auszuweichen. Forscher um Kevin Ma von der Harvard University in Cambridge wollen die Flugdynamik der Insekten studieren und haben dafür erstmals kleinste flügelschlagende Roboter gebaut, die kontrollierte Manöver durchführen können.

Die künstlichen Fliegen haben einen Energiebedarf von 19 Milliwatt, laut den Forschern sei das ähnlich viel wie bei einem vergleichbar großen Insekt. Die spezielle Materialkombination der Flügel wird durch einen piezoelektrischen "Muskel" bewegt. Das zwei Zentimeter lange und 0,08 Gramm leichte, künstliche Insekt hat vor kurzem seine ersten Probeflüge erfolgreich bestanden.

Video: Die Flügel der "RoboBee" schlagen 120 Mal pro Sekunde und lassen sich unabhängig voneinander bewegen. (Quelle: Kevin Ma and Pakpong Chirarattananon, Harvard University)

"RoboBee"

Das von den Forschern "RoboBee" genannte, dreibeinige Kunst-Insekt hat einiges mit seinem Vorbild gemein: Es hat zwei ähnlich aufgebaute Flügel, mit denen es 120 Mal pro Sekunde schlägt - echte Fliegen erreichen noch zehn Flügelschläge mehr. Das Kunstinsekt kann außerdem in der Luft auf der Stelle stehen und grundlegende Flugmanöver ausführen. (pum/APA/red, DER STANDARD, 03.05.2013)