Das Hotel ist inzwischen von den Bewertungslisten auf TripAdvisor gelöscht worden.

Foto: screenshot tripadvisor

Für viele ist TripAdvisor die erste Anlaufstelle wenn es darum geht, ein Hotel zu finden. Tausende Bewertungen von Usern geben einen Hinweis darauf, was man von einer Unterkunft erwarten kann und "Best-of" zeigen, wo die besten zu finden sein sollen. Jetzt ist dem Hotelbewertungsportal die eigene Community zum Verhängnis geworden, die ein Obdachlosen-Hotel unter die 100 besten Hotels in Großbritannien gewählt haben, berichtet die Dailymail.

Das Bellgrove Hotel in Glasgow ist nicht unbedingt das, was sich herkömmliche Reisende unter einem Luxushotel vorstellen. Der Verputzt bröckeln, der Anstrich besteht vor allem aus Patina, die Fenster sind mit Maschendraht abgesichert. Für die 150 obdachlosen Männern, die in dem Wohnhaus eine notdürftige Unterkunft finden, dürften diese kosmetischen Mängel allerdings das geringste Problem sein.

Für einige TripAdvisor-User war es hingegen ein Riesenspaß, dem Hotel Attribute anzudichten, die das Haus in den Himmel loben. Mit Fake-Bewertungen wurden dem Haus Dinge wie luxuriöse Ausstattung, hervorragende Spa-Angebote oder ein traumhafter Pool angedichtet.

„Ein großartiges Hotel mit freundlichem Personal und einer sehr herzlichen Begrüßung. Ausgezeichnetes Essen und perfekter Service. Keine Probleme mit den Angestellten. Zentrale Lage in der Nähe der Innenstadt. Das Hotel sieht außen etwas schäbig aus, aber das kann täuschen. Luxuriöse Zimmer, Spa und Erholungseinrichtungen sind ein wahrer Schatz.", schreibt zum Beispiel ein user namens gordy682.

Hotelmanager Joe McKee erklärt, nicht gewusst zu haben, überhaupt bei TripAdvisor aufzuscheinen und darum gebeten zu haben, das Hotel aus der Bewertung zu nehmen, da die Kommentare irreführend seien. Im Mai wird das Haus renoviert, wird aber auch danach ein Wohnheim für obdachlose Männer bleiben. Viele von ihnen haben Probleme mit Alkohol und Drogen und keine andere Möglichkeit, eine Bleibe zu finden. TripAdvisor hat in Folge die Bewertungen von der Seite genommen. (red, derStandard.at, 2.5.2013)