Kopenhagen - Nach mehr als zwei Jahren in der Gewalt somalischer Piraten sind zwei Seeleute aus Dänemark sowie vier philippinische Kollegen wieder in Freiheit. Ihr Schiff "Leopard" war am 12. Jänner 2011 von Piraten vor der Küste des Sultanats Oman angegriffen worden.

Nach offiziell unbestätigten Angaben des dänischen Senders TV2 News von Dienstag aus Mogadischu sollen für die Freilassung der sechs Männer umgerechnet zwischen vier und 5,4 Millionen Euro gezahlt worden sein. Der Kapitän der "Leopard", Eddy Lopez, und Steuermann Soren Lyngbjorn sagten nach 838 Tagen Gefangenschaft, sie fühlten sich von Dänemarks Regierung im Stich gelassen.

Die Gewerkschaft der Schiffsoffiziere teilte in Kopenhagen mit, dass sie drei Verantwortliche der zuständigen Reederei Shipcraft wegen "Passivität" nach der Verschleppung der Seeleute angezeigt habe. Sie hätten den langsamen und kleinen Frachter unbewacht und unversichert durch hochgefährliche Gewässer fahren lassen. Shipcraft-Direktor Claus Bech bestätigt in einer schriftlichen Stellungnahme die Zahlung von Lösegeld, nannte aber keine Summe. Er nahm zu den Vorwürfen nicht Stellung. (APA, 30.4.2013)