Addis Abeba - Ein neuer, als Gemeinschaftsprojekt von EU, Afrikanischer Union und Welternährungsorganisation (FAO) erstellter Atlas zeigt, wie bedroht die wertvollen Böden auf dem afrikanischen Kontinent sind. Afrika besteht zu 60 Prozent aus Wüsten und Trockengebieten. Weitere Böden sind durch Erosion und starken Nährstoffverbrauch geschädigt. Der Kontinent muss aber mehr als eine Milliarde Menschen ernähren. Denn 98 Prozent des Kalorienverbrauchs seiner Einwohner gehen nach EU-Angaben auf in Afrika selbst verfügbare Bodenressourcen zurück.

Der Atlas zeigt neben den Bodenarten die wichtigsten Bedrohungen und auch, wie man Böden schützen kann. So können organische Substanzen mehr als das Zehnfache ihres Eigengewichts an Wasser speichern und helfen, Überschwemmungen zu verringern. Die Böden in Afrika enthalten zudem etwa 200 Gigatonnen organischen Kohlenstoff und damit 2,5-mal so viel, wie in den Pflanzen steckt, was ein wichtiger Klimaaspekt ist. Im Regenwald benötigt die Erde ständigen Nachschub an Blättern und anderen organischen Substanzen aus dem Wald selbst, um fruchtbar zu bleiben. Die Abholzung unterbricht diesen Kreislauf.

"Mit der umfassenden Untersuchung zu dieser begrenzten natürlichen Ressource möchten wir den Menschen bewusst machen, dass wir die Böden in Afrika besser schützen und nachhaltig mit ihnen umgehen müssen", sagte EU-Forschungskommissarin Maire Geoghegan-Quinn bei der Präsentation des Atlas in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba. (APA/red, derStandard.at, 11.5.2013)