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Foto: AP/Paul Sakuma

Die Mitarbeiter am größten deutschen Amazon-Standort in Bad Hersfeld haben mit großer Mehrheit für einen Streik gestimmt. Damit werde ein Arbeitskampf immer wahrscheinlicher, teilte die Gewerkschaft Verdi in Hessen am Montag mit. An der Urabstimmung über den Streik beteiligten sich demnach 78 Prozent der Verdi-Mitglieder an dem Standort, von denen 97,6 Prozent für Arbeitsniederlegungen stimmten.

"Die Stimmung bei den Mitgliedern war außerordentlich gut", erklärte die für Amazon in Bad Hersfeld zuständige Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke. Es gebe "eine große Erwartungshaltung in der Belegschaft, dass es jetzt endlich losgehen muss bei Amazon".

Bessere Bezahlung

Verdi will für die rund 3.300 Beschäftigten des Online-Versandhändlers in Bad Hersfeld eine bessere Bezahlung erreichen, die dem Branchentarifvertrag des Einzel- und Versandhandels entspricht. Bisher gibt es in den Amazon-Standorten keine Tarifbindung. Die Gewerkschaft kämpft deshalb standortweise für mehr Lohn. Im Leipziger Amazon-Logistikzentrum hatten die Mitglieder bereits für einen Streik gestimmt. Wann dieser beginnen könnte, ist noch unklar.

Der US-Internethandelsgigant Amazon betreibt in Bad Hersfeld nordöstlich von Frankfurt am Main in Hessen zwei Logistikzentren, die nach Firmenangaben eine Lagerfläche von zusammen mehr als 20 Fußballfeldern haben. Amazon betreibt in Deutschland insgesamt acht Logistik- und Versandzentren, dazu zwei Kundenzentren für die Bestell- und Bezahlvorgänge sowie eine Zentrale in München. Amazon ist der global führende Onlinehändler. Der Konzern beschäftigt weltweit über 88.000 Mitarbeiter. (APA, 29.4.2013)