Wien - Der heimische Stahlkonzern Voestalpine zahlt als erstes Mitglied des Schienenkartells Schadenersatz an die Deutsche Bahn. Die Voest zeigte sich allerdings optimistisch, weiterhin im Geschäfte mit der Bahn zu bleiben. "Wir gehen davon aus, dass mit der Zahlung auch die Basis für eine langfristig tragfähige weitere Zusammenarbeit wiederhergestellt ist", so Voest-Chef Wolfgang Eder.

Über Inhalt und Details der Einigung wurde zwischen vVoestalpine und Deutsche Bahn Vertraulichkeit vereinbart. Die Bahn sprach am Montag von einer Zahlung "eines hohen zweistelligen Millionenbetrags". Die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) bezifferte die Entschädigungssumme unter Berufung auf deutsche Regierungskreise auf rund 50 Mio. Euro zuzüglich Zinsen.

Rückkehr zur Normalität

"Wir gehen davon aus, dass damit ein erster und auch vom Umfang her großer Teilkomplex des Kartellverfahrens und der Schadenersatzansprüche für die Voestalpine abgeschlossen ist und wir die Rückkehr zur Normalität in der Geschäftsbeziehung mit der Deutschen Bahn vollziehen können", so Voestalpine-Sprecher Peter Felsbach.

Die Voestalpine erwartet mit den 2012 gebildeten Rückstellungen in der Höhe von 205 Mio. Euro in der Causa Schienenkartell das Auslangen zu finden. "In diesem Betrag ist auch die Rückstellung für die Schließung des Schienenwalzwerkes in Duisburg enthalten", betonte Felsbach.

Noch offen sei im Verfahren beim Deutschen Bundeskartellamt der "Teilkomplex Privatmarkt", der insbesondere die Lieferungen an Nahverkehrs- und Kommunalbetriebe betrifft. Felsbach rechnet damit, dass auch dieses Verfahren "im Laufe des heurigen Jahres abgeschlossen werden kann". (APA, 29.4.2013)