Wien - Vielleicht werden Wiens Radfahrer schon bald neben Autos auf der Ringstraße fahren können: Die Stadt prüft derzeit sämtliche Radwege dahin gehend, wo eine Aufhebung der Benützungspflicht möglich bzw. sinnvoll ist. Das betrifft auch den Prachtboulevard. Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou sagte am Freitag im Gemeinderat, dass es für sie grundsätzlich vorstellbar sei, Bikern das Fahren auch auf der Ring-Fahrbahn zu erlauben. Dies sei aber noch keine "Festlegung", sie werde sich an das Ergebnis der noch laufenden Prüfung seitens der Magistratsabteilung 46 halten.

Die Ressortchefin wies in der Fragestunde der heutigen Sitzung jedoch darauf hin, dass der Ring-Radweg eine "idealtypische Situation" für eine Aufhebung der Benützungspflicht aufweise. Dieser sei oftmals überlastet, verwies sie auf die hohe Nutzungsfrequenz. 

Entscheidung liegt nicht bei Vassilakou

Dürfte auch auf der Fahrbahn geradelt werden, könnten langsame und flotte Radler gewissermaßen "entflochten" werden. Kinder, Anfänger oder ältere Menschen hätten auf den Radwegen mehr Platz, flotte routinierte Treter könnten daneben zügig vorankommen.

"Die Entscheidung liegt aber nicht bei mir", unterstrich Vassilakou. Sie werde sich - auch was alle anderen Radrouten betrifft - an die Empfehlungen der MA 46 halten: "Ziel ist es jedenfalls, so viele Straßen wie möglich freizugeben, wenn es zu keinen unzumutbaren Beeinträchtigungen für die Sicherheit und den Verkehrsfluss kommt." (APA, 26.4.2013)