Reiseversicherungen sollen Urlauber gegen alle möglichen Risiken absichern: Storno, Krankheit, Unfall, Gepäckverlust etc. Prämien und Leistungen der Anbieter sind sehr unterschiedlich. Das Internet-Verbraucherportal durchblicker.at hat deswegen den laut Angaben des Unternehmens ersten umfassenden Online-Vergleich ins Internet gestellt. Verfügbare Tarife sind dort kostenlos und tagesaktuell abrufbar.

Drei Varianten

Im Wesentlichen gibt es drei Varianten: die reine Stornoversicherung zur Rückerstattung der Kosten bei Nicht-Antritt, die Deckung mit Versicherungsschutz während der Reise in den Bereichen Haftpflicht, Unfall und Krankheitsfall bis hin zum Reisegepäck, sowie den Komplettschutz, also die Kombination beider Produkte. Im Detail unterscheiden sie sich bei den versicherten Leistungen wie in kaum einer anderen Versicherungssparte, hat durchblicker.at-Geschäftsführer Reinhold Baudisch festgestellt. "Besonders genau sollte man auf Selbstbehalte sowie auf die Maximal-Leistungen der einzelnen Deckungen achten."

Ab zwei bis drei Reisen pro Jahr komme eine Jahresversicherung günstiger als Einzelabschlüsse. "Allerdings sind bei diesen Produkten auch die Unterschiede bei Prämie und Leistung besonders groß, weswegen man genau vergleichen sollte", sagte Baudisch. So mancher Konsument braucht gar keine eigene Versicherung: Kreditkartenverträge, Mitgliedschaften bei Automobilklubs und Alpinvereinen, Haushalts- oder private Unfallversicherungen bieten oft schon einen teilweisen oder sogar vollständigen Schutz.

"Manchmal genügen schon vorhandene Versicherungen. Wir raten eher zu Einzelverträgen, sich also da zu versichern, wo es tatsächlich ein Risiko gibt."

Automatisch eine Rundumversicherung zu wählen sei nicht sinnvoll, riet auch Gabi Kreindl vom Verein für Konsumenteninformation (VKI), der im Magazin "Konsument" (Juni-Ausgabe) einen Überblick über Reiseversicherungen gibt. "Manchmal genügen schon vorhandene Versicherungen. Wir raten eher zu Einzelverträgen, sich also da zu versichern, wo es tatsächlich ein Risiko gibt." Am wichtigsten sei eine ausreichende Reisekrankenversicherung und bei kostspieligen, länger geplanten Reisen eine Stornoversicherung.

Die e-card (Europäische Krankenversicherungskarte) deckt bei Reisen in bestimmte Länder nur medizinisch notwendige Behandlungen ab, nicht aber Bergungskosten oder Rücktransport, Behandlungen beim Privatarzt und in Privatspitälern. Für manche Reiseziele empfiehlt der VKI daher den Abschluss einer Reisekrankenversicherung. Für einen Last-Minute-Urlaub braucht man kein Komplettpaket mit Stornoversicherung, bei einer kostspieligen und lange geplanten Reise kann sie nützlich sein. Für Stornierungen gibt es aber meist Voraussetzungen (Unfall, schwere Krankheit oder bei Maturareisen Nichtbestehen der Reifeprüfung).

Reisehaftpflichtversicherungen seien sinnvoll, wenn keine Haushaltsversicherung mit inkludierter Haftpflicht bestehen sollte. Bei Reisen außerhalb Europas kann eine Erweiterung beantragt werden. Eingeschränkt sinnvoll sei eine Reiseunfallversicherung, weil sie wegen vieler Ausschlüsse und niedriger Deckungssummen oft nur wenig Schutz biete, empfehlenswerter stattdessen eine private Freizeitunfallversicherung. In der Regel verzichtbar sind laut VKI Gepäckversicherungen: Wertvoller Besitz wird kaum ersetzt und auch hier gelten meist umfangreiche Ausschlussgründe. (APA, 23.4. 2013)