Nanosatellit "PhoneSat" basiert auf dem Smartphone Nexus One - derzeit wird der erste Einsatz im All geprobt.

Foto: NASA

Washington - Mit dem ersten Testflug der US-Trägerrakete "Antares" sind auch drei Smartphones, die zu billigen Satelliten umgebaut worden sind, in den Weltraum geflogen. Das gab die US-Weltraumbehörde NASA Montag Abend in einer Aussendung bekannt. Das "PhoneSat"-Trio operiert in einer Umlaufbahn um die Erde. Übertragungen aller drei Nanosatelliten, die je nur 1,2 Kilogramm wiegen, seien von mehreren Bodenstationen empfangen worden - sie funktionieren demnach wie gewünscht.

Aufbau der Satelliten

Die Satelliten basieren auf dem Smartphone Google Nexus One von HTC mit dem Betriebssystem Android. Die Prototypen sollen zeigen, dass gängige Smartphones mit geringer Umrüstung als Satelliten im Weltraum arbeiten können. Die NASA-Ingenieure haben Design und Missionsziele für den Erstflug allerdings auf einem Mindest-Niveau angesetzt: Die Geräte wurden lediglich mit einem größeren, externen Lithium-Ionen-Akku und einem stärkeren Sender für die Übertragung von Daten aus dem Weltraum ausgestattet. Die Telefonier- und SMS-Funktionen wurden deaktiviert. 

Funktion und Kosten

Das Smartphone, das als Bord-Computer des Satelliten fungiert, befindet sich in einem Würfel von etwa zehn Zentimetern Kantenlänge. Insgesamt hätten die Bestandteile aller drei Nanosatelliten zwischen 3.500 und 7.000 US-Dollar (rund 2.700 bis 5.300 Euro) gekostet. Im Erfolgsfall könnten die kleinen und günstigen Satelliten im Bereich der Kommunikation, aber beispielsweise auch der Atmosphärenforschung zum Einsatz kommen, hieß es von Seiten der NASA. Und sie könnten den Weltraum für eine neue Generation von Nutzern öffnen, unter anderem im kommerziellen und akademischen Bereich.

Die drei Prototypen werden vierzehn Tage im Orbit bleiben und mit ihren Kameras auch Fotos von der Erde machen. Interessierte Amateurfunker sind dazu aufgerufen, das Forschungsprojekt zu unterstützen, indem sie von den Satelliten empfangene Daten-Pakete der Projektleitung zur Verfügung stellen. (red, derStandard.at, 22.4.2013)