670 Milliarden Euro macht laut Eurostat die Rechnung für die Rettung der Banken des EU-Raumes seit Ausbruch der Finanzkrise 2008 aus. Die verlässliche Reaktion aller Wutbürger von links und rechts wird sein: "Den Banken schiebt man's hinein, und für uns hat man nichts übrig!"

Aber hätten die Regierungen nicht gesagt, "Wir stützen die wankenden Banken, wir garantieren die Einlagen komplett", dann hätten wir "Bankenkrach und Weltwirtschaftskrise 1931 reloaded" gespielt. Die Menschen wären wie damals an die Schalter gestürmt, die Dominosteine wären umgestürzt, und es wären zwar nicht wie damals Massenarbeitslosigkeit, Diktatur und Krieg gefolgt, aber auf alle Fälle ein schwerer wirtschaftlicher Störfall. Dies wissend, sagten am 5. 10. 2008 Kanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Peer Steinbrück: "Wir werden es nicht zulassen, dass die Schieflage eines Finanzinstituts zu einer Schieflage des gesamten Systems wird." Und so folgten europaweit Bankenrettungen um bisher 670 Milliarden.

Merkel/Steinbrück sagten damals aber noch etwas: "Die Bundesregierung (. ..) wird dafür sorgen, dass diejenigen, die unverantwortliche Geschäfte gemacht haben, zur Verantwortung gezogen werden." Und davon ist europaweit so gut wie nichts umgesetzt worden.

Und in diesem Punkt, nur in diesem, haben die Kritiker der Bankenrettung, so unrecht sie sonst haben, doch recht. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 23.4.2013)