In einer Lagerhalle in Villach, die dem Land Kärnten gehört, ist am Montag ein Werbemitteldepot des ehemaligen Kärntner Landeshauptmannes Gerhard Dörfler (FPK) entdeckt worden. Der neue Straßenbaureferent Gerhard Köfer (TS) erklärte, es habe einen anonymen Hinweis auf ein "geheimes Depot Dörflers" gegeben, daraufhin habe man das Gebäude überprüft. In dem Lagerraum fanden sich Dutzende Kartons voll mit Schnullern, Kinderfahrradhelmen und diversem Spielzeug. Dörfler wies die Vorwürfe als "absurd" zurück.

"Die gleiche Menge an Kartons, die wir gefunden haben, ist vor ungefähr zwei Wochen abtransportiert worden", sagte Köfer gegenüber der APA. Der zuständige Abteilungsleiter im Amt der Kärntner Landesregierung habe bisher nur erklärt, er habe den Auftrag erhalten, die Kartons wegzubringen. "Von wem der Auftrag gekommen ist und wohin die Sachen gebracht worden sind, wird gerade überprüft", so Köfer.

Das Lager, das sich direkt am Ufer der Drau befindet, war früher eine Brückenmeisterei des Landes, die vor einigen Jahren aufgelassen wurde. Das Gebäude "gehört" der Straßenbauabteilung, die Räume an andere Abteilungen des Landes vermietet, so etwa an das Agrarressort. Wer das am Montag gefundene Depot gemietet hat und ob dafür auch Miete bezahlt worden ist, steht derzeit noch nicht fest.

Schnuller und Schaukelpferde

Neben den mit Kärnten-Logos versehenen Schnullern und Fahrradhelmen, natürlich in Blau, fanden sich laut Köfer noch Baby-Laufschuhe, aber auch Schaukelpferde. Auf welche Summe sich der Gesamtwert der Artikel beläuft, muss erst geklärt werden. Köfer hat eine referatsinterne Untersuchung eingeleitet: "Ich will wissen, wer dafür die Verantwortung trägt."

Dörfler erklärte auf APA-Anfrage, die Vorwürfe Köfers entbehrten jeder Grundlage: "Der Lagerplatz ist überhaupt nicht geheim." Die Fahrradhelme seien vom Verkehrssicherheitsfonds angekauft worden, die Helme würden Kindern und Jugendlichen entweder beim Ablegen der Fahrradprüfung oder bei Veranstaltungen im Sinne der Verkehrssicherheit überreicht. "Als die neue Lieferung gekommen ist, hat man halt überlegt, wo man sie unterbringt", begründete Dörfler den Lagerplatz. (APA, 22.4.2013)