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Christian Ragger bleibt Parteichef.

Foto: apa/Eggenberger

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Matthias Krenns Revolte misslang.

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Sankt Veit/Glan - Soll es nach dem Wahldebakel vom 3. März 2013 mit oder ohne die "alten Seilschaften" um die rechtsnationalen Brüder Uwe und Kurt Scheuch weitergehen? Diese Frage mussten die 339 Delegierten auf dem außerordentlichen FPK-Kampfparteitag in Sankt Veit/Glan am Sonntag entscheiden.

Erstmals seit 30 Jahren gab es in der jahrzehntelang auf Jörg Haider zugeschnittenen Partei mit Christian Ragger und Matthias Krenn zwei Obmann-Kandidaten. Letzterer wollte mit einer Gruppe von FPK-Bürgermeistern eine "ehrliche Erneuerung" ohne die Scheuch-Getreuen, zu denen auch Christian Ragger zählt. Im Vorfeld des Parteitags hatten sie mehrfach Befürchtungen über eine Wahlmanipulation geäußert. Die Delegierten entschieden sich allerdings klar für Ragger und bestätigten diesen mit 76,26 Prozent.

Ragger hatte die Parteigeschäfte am Tag nach dem Totalabsturz seiner Partei übernommen und blieb als einziges Regierungsmitglied der abgwählten FPK-Riege im Amt. Im Streit um die Besetzung der verbliebenen sechs Landtagsmandate (zuvor waren es 17), bei dem Ex-Landeshauptmann Gerhard Dörfler und Ex-FPK-Finanzlandesrat Harald Dobernig ihren Verzicht zunächst verweigerten, machte Ragger eine unglückliche Figur. Dörfler, heute Bundesrat, blieb dem Parteitag fern.

Matthias Krenn attackierte Ragger überaus scharf: "Auch Du, lieber Christian, hast eine wesentliche Mitschuld an der Niederlage." Trotz Warnungen habe dieser den Pflegeregress durchgepeitscht und eine ehrliche Aufarbeitung des Wahldebakels verweigert. Dafür wurde Krenn von den Delegierten mit Höflichkeitsapplaus bedacht. Stehende Ovationen gab es dagegen für Ragger, der eindringlich die Einheit der Partei beschwor und für die rasche Wiedervereinigung der Kärntner Freiheitlichen mit der Bundes-FPÖ warb.

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache gab sich hocherfreut über die "klare Entscheidung". Nun werde die freiheitliche Familie wieder zusammenfinden. 2005 hatte Jörg Haider mit seiner Kärntner Hausmacht sein oranges BZÖ aus der blauen FPÖ abgespaltet. Nach seinem Tod färbten die Scheuch-Brüder die Kärntner Freiheitlichen wieder blau. Matthias Krenn zeigte sich als fairer Verlierer: "Die Basis hat entschieden." (Elisabeth Steiner, DER STANDARD, 22.4.2013)