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Am größten Amazon-Standort in Deutschland in Bad Hersfeld stehen die Zeichen auf Arbeitskampf.

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Am größten Amazon-Standort in Deutschland in Bad Hersfeld hat die Gewerkschaft Verdi die Mitarbeiter ab Montag zur Urabstimmung aufgerufen. Im Streit um die Anerkennung des Tarifvertrags für den Einzel- und Versandhandel durch das Unternehmen wolle Verdi sich bei seinen Mitgliedern rückversichern, "ob die Streikbereitschaft vorhanden ist", erklärte der zuständige Verdi-Landesfachbereichsleiter Bernhard Schiederig am Sonntag.

Bessere Enthlohnung gefordert

Nachdem die Geschäftsführung von Amazon Anfang April in einem Gespräch mit der Tarifkommission der deutschen Gewerkschaft Verdi ihre ablehnende Haltung bekräftigt habe, stünden nun die Zeichen auf Arbeitskampf. "Die harte Arbeit im Lager muss besser entlohnt werden", forderte Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke. "Mit Tarif wäre der monatliche Verdienst für die größte Beschäftigungsgruppe der Kommissionierer und Packer 120 Euro höher."

Keine Tarifbindung

Verdi will für die rund 3.300 Beschäftigten von Amazon in Bad Hersfeld eine höhere Bezahlung erreichen, die dem Branchentarifvertrag des Einzel- und Versandhandels entspricht. Bisher gibt es in den deutschen Amazon-Standorten keine Tarifbindung. Amazon orientiert sich an der Bezahlung in der Logistikbranche. Die Urabstimmung beginnt am Montag und soll eine Woche dauern. Mit einem Ergebnis sei voraussichtlich in der ersten Mai Woche zu rechnen, erklärte Verdi. Im Leipziger Logistikzentrum haben sich bereits 97 Prozent der Verdi-Mitglieder für Arbeitsniederlegungen ausgesprochen. (APA/AFP, 21.4.2013)