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Michelle Obama trägt Bogen.

Foto: APA/ CHIP SOMODEVILLA / POOL

Wir kommen nicht umhin, noch einmal ein Thema aufzugreifen, das an dieser Stelle vor einiger Zeit viel Staub aufgewirbelt hat. Es ist dies die Konjunktur buschiger Augenbrauen.

Mittlerweile können wir die Debatte mit neuen Informationen befeuern, die dankenswerterweise von der "Financial Times" zusammengetragen wurden. Nicht nur in heimischen Oberstübchen rumort es nämlich wegen der neuen weiblichen Freihaarkultur, sondern auch im Londoner Finanzbezirk.

Nicht nur die Länge von Röcken sei konjunkturabhängig, hat die englische Wirtschaftszeitung herausgefunden, sondern auch die Beschaffenheit von Augenbrauen: In Boomjahren sind diese dicht, in kargen Jahren werden sie dagegen zu schmalen Bögen zurechtgezupft.

Augenbrauenbeobachtungsstunden

Zum Beispiel in den 1930ern: Da waren sie mit freiem Auge kaum erkennbar. In den 1980ern dagegen, also in wirtschaftlichen prosperierenden Zeiten, wurde dem Wildwuchs über den Augen kaum Einhalt geboten. Und heute? Da zeigen die Wirtschaftsbarometer nach unten, und dennoch wuchert über dem weiblichen Auge der Urwald.

Irgendetwas stimmt da nicht. Ist der Augenbrauenindex, den die Londoner Experten in unzähligen Augenbrauenbeobachtungsstunden entdeckt haben, ein Blödsinn? Nicht unbedingt. Man schaue sich nur die Brauen von Präsidentengattinnen an, von jetzigen und auch von ehemaligen. Sie ähneln derzeit eher einem Strich als einem Busch. Michelle Obama trägt Bogen, Carla Bruni Linie.

Keine Frage: Zumindest die beiden sollten in dieser haarigen Angelegenheit den Durchblick haben. (Stephan Hilpold, Rondo, DER STANDARD, 19.4.2013)